Die Preise für den Wohnungsneubau in Hessen sind im vergangenen Jahr rasant gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr betrug die durchschnittliche Steigerung 13,8 Prozent, teilte das ONS am Montag in Wiesbaden mit. Dies ist der größte Anstieg der Baupreise seit 52 Jahren.
Zusätzlich zu den Lohnkosten für Arbeiter fallen bei Bauprojekten auch Transport- und Materialkosten an. Steigende Rohstoff- und Energiepreise im Jahr 2022 werden sich auch auf die Entwicklung der Baupreise auswirken, erläuterte der Statistiker.
Die bautechnischen Kosten für Außenanlagen stiegen ebenfalls deutlich um 18,1 % für ein bestimmtes Wohngebäude. Die Kosten für Wohninstandhaltungsprojekte stiegen im Jahresvergleich um 12,8 %. Der Gewerbeneubau legte nach Angaben des Landesamtes um 16,1 Prozent und der Büroneubau um 15,7 Prozent zu.
Axel Tausend, Vorstandsmitglied des Verbands der Wohnungswirtschaft Südwestdeutschland, warnt davor, dass der starke Anstieg der Baupreise massive Auswirkungen auf die Neubau- und Modernisierungs-Pfunde hat. Unter diesen Bedingungen kann der dringend benötigte bezahlbare und klimafreundliche Wohnraum nicht geschaffen werden. Die Preisspirale muss gebremst und für Unternehmen müssen verlässliche und gute Finanzierungsbedingungen geschaffen werden.
Bürokratie und langwierige Verfahren sollten bekämpft werden, um günstiger bauen zu können, forderte der Vizepräsident des Landes Hessen den Wirtschaftsverband Thomas Reimann auf. Die Aufstockung von Gebäuden und der Ausbau von Dachböden für Wohnzwecke sollten von der Baugenehmigung ausgenommen werden. „Das beschleunigt den Bau und erleichtert die Verwaltung.“ Auch die Entsorgungsmöglichkeiten für Erdarbeiten sollen praktikabler werden, um Kosten zu sparen.