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Die Menschen sind weniger wachsam gegenüber Online-Betrug.

Die jährliche Zahl der Online-Delikte, die sich gegen Deutsche richten, ist nach wie vor hoch. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Häufigkeit der durchgeführten Sicherheitsmaßnahmen abnimmt. Ein wichtiger Faktor dabei: Nachlässigkeit.

Der Cybersecurity Monitor ist eine repräsentative Studie des Bundesamts für Sicherheit in der...
Der Cybersecurity Monitor ist eine repräsentative Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizei.

Forschung deckt auf: Auswirkungen von Stress auf den menschlichen Körper und Geist - Die Menschen sind weniger wachsam gegenüber Online-Betrug.

Jeder vierte Deutsche war einmal Opfer von Cyberkriminalität. Letzten Jahres erlebten zehn Prozent der Menschen eine Straftat im Internet. Diese Erkenntnisse stammen aus dem Cybersecurity Monitor 2024, einer Umfrage des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizei, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die Opfer wurden hauptsächlich durch Betrug in der Online-Einkauf, Missbrauch von Kontodaten, Identitätsdiebstahl und Betrug in der Onlinebanking betroffen. Die Zahl der Internetkriminalitätsopfer stieg um zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (12%). Gegenüber dem Vorjahr sank hingegen die Nutzung von Schutzmaßnahmen. Durchschnittlich wurden im Jahr 2024 nur vier von 19 Sicherheitsmaßnahmen genutzt - wie z.B. Antivirenprogramme, sichere Passwörter, Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Passwortmanager. Im Vorjahr wurden 16 Maßnahmen bewertet.

Viele Menschen haben ein überhöhtes Gefühl der Sicherheit und scheinen uninformiert über die Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu sein. Etwa 29% der Umfragebeteiligten gaben ihre hohe Sicherheit als Grund an, warum sie diese Maßnahmen nicht nutzen. Ein Viertel der Befragten (26%) meinte, die Maßnahmen seien zu komplex. Über ein Viertel (22%) fühlten sich überfordert. Fast so viele (21%) stimmten der Aussage zu, "Ich weiß nicht, was ich tun soll, weil es irgendwo anders etwas anderes empfohlen wird."

Es gab einen Anstieg in der Anzahl der Menschen, die sich als minimal anfällig für Cyberkriminalität im Internet fühlen. Mehr als die Hälfte der Beteiligten (56%) glaubten, dass die Wahrscheinlichkeit, in Zukunft betroffen zu sein, recht gering oder gar nicht vorhanden sei. Dies ist ein Zuwachs um sechs Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Das Mangel an Besorgnis ist am stärksten bei der jüngsten Altersgruppe von 16 bis 22 Jahren sichtbar. Ihre Anzahl der unbesorgten Personen stieg um 16 Prozentpunkte auf 68% im Jahr 2024. Diese Altersgruppe begründet den Mangel an Schutzmaßnahmen häufig damit, dass diese zu viel Arbeit erfordern (34%).

"Die Forschungsergebnisse machen es ganz klar, dass wir die Cybersicherheitsbewusstsein bei Bürgern auf eine höhere Stufe als je zuvor anheben müssen", sagte BSI-Präsidentin Claudia Plattner in ihrer Stellungnahme. Zudem betonte sie die Notwendigkeit, technische Lösungen einzusetzen, um Menschen in Zukunft vor potenziellen Risiken zu schützen.

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