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Die Linke drängt auf einen „Ostgipfel“, um Lohngleichheit im Osten zu erreichen

Der Lohnunterschied zwischen Ost und West beträgt 600 Euro

Bartsch: „Lohngleichheit muss sofort Priorität haben“.aussiedlerbote.de
Bartsch: „Lohngleichheit muss sofort Priorität haben“.aussiedlerbote.de

Die Linke drängt auf einen „Ostgipfel“, um Lohngleichheit im Osten zu erreichen

Das durchschnittliche Gehalt für Arbeitnehmer im Westen beträgt 3.752 €. In der Ostregion liegt der Durchschnittspreis bei lediglich 3.157 Euro. Mehr als 30 Jahre nach der Rückkehr ist das Lohngefälle zwischen Ost und West immer noch offensichtlich. Dietmar Bartsch fordert Olaf Scholz auf, Lohnanpassungen zur Priorität zu machen.

Der linke Flügel des Bundestags hat angesichts des anhaltenden Lohngefälles zwischen Ost- und Westdeutschland einen „Ostgipfel“ gefordert. Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Bundestagsfraktion, sagte der Zeitung der Fink Media Group, dass sich Bundeskanzler Olaf Scholz mit der Angelegenheit befassen müsse. „Damit der Frust im Osten nicht überkocht, muss das Thema Lohngleichheit sofort zur Priorität werden.“

Ostdeutsche Arbeitnehmer blieben in vielen Bereichen Arbeitskräfte zweiter Klasse. Laut Lohnstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) lag das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigter in Ostdeutschland Ende 2022 um fast 600 Euro niedriger als in Westdeutschland. Das sogenannte Mediangehalt liegt im alten Bundesland bei 3.752 Euro und im neuen Bundesland bei 3.157 Euro.

Betriebe in der Ostregion sind kleiner und haben weniger Tarifverträge

Aus Sicht der BA sind Faktoren wie Unternehmensgröße, Branchenstruktur und Tarifverträge Gründe für die teils erheblichen Unterschiede. Der Anteil der Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten beträgt in Ostdeutschland 30,5 % aller Beschäftigten und liegt damit unter dem Anteil in Westdeutschland (37,3). Auch in der Ostregion ist die Tarifbindung deutlich geringer. Auf Landesebene liegen die Kosten laut BA-Statistik in Westdeutschland zwischen 4.127 Euro in Hamburg und 3.385 Euro in Schleswig-Holstein und in Ostdeutschland zwischen 3.806 Euro in Berlin und Mecklenburg und 2.935 Euro im ehemaligen Pommern.

Noch ausgeprägter sind die Unterschiede zwischen Regionen und kreisfreien Städten: Das höchste Durchschnittsgehalt gibt es im bayerischen Ingolstadt (5.282 Euro), das niedrigste im sächsischen Görlitz (2.650 Euro). Der „Median“ teilt die untersuchten Werte in zwei gleich große Gruppen und ist weniger anfällig als der Durchschnitt für besonders hohe Einzelwerte. Fünfzig Prozent der Arbeitnehmer haben Löhne unter dem Median, während die andere Hälfte über Löhne über dem Median verfügt.

Sonderzahlungen sind viel geringer als im Westen

Dieser Durchschnitt berücksichtigt keine Ausreißer wie die Gehälter von Gutverdienern. Rechnet man jedoch mit dem arithmetischen Mittel, also dem Gesamteinkommen dividiert durch die Zahl der Vollzeitbeschäftigten, können Millionenlöhne statistisch gesehen viele niedrigere Löhne ausgleichen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Sommer dieses Jahres verdienen Arbeitnehmer in Ostdeutschland im Schnitt 13.000 Euro weniger pro Jahr als ihre Kollegen im Westen. Im Jahr 2022 beträgt das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen eines Vollzeitbeschäftigten im Westen 58.085 Euro und im Osten 45.070 Euro. Hintergrund sind auch Sonderzahlungen, bei denen das durchschnittliche Zahlungsvolumen in westlichen Ländern fast doppelt so hoch ist wie im Osten und zuletzt stärker wächst als im Osten.

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Quelle: www.ntv.de

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