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Die Leichenkirche von König Heinrich I. in Memleben

Das Kloster Memleben ist eng mit der Geschichte der ersten deutschen Herrscher verbunden. Jahre der Ausgrabungen werfen stets neues Licht auf die architecturale Geschichte der Stätte.

Seit 2017 gibt es archäologische Lehr- und Forschungsausgrabungen auf dem ehemaligen Kaiserpalast...
Seit 2017 gibt es archäologische Lehr- und Forschungsausgrabungen auf dem ehemaligen Kaiserpalast in Memleben.

- Die Leichenkirche von König Heinrich I. in Memleben

Archäologen haben die Kirche auf der historischen Klosteranlage in Memleben (Burgenlandkreis) entdeckt, wo angeblich der erste deutsche König, Heinrich I., gestorben ist. Es handelt sich zweifellos um die Kirche Maria aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts, wie der Grabungsleiter Holger Grönholm sagte. "Schriftliche Quellen bestätigen, dass Heinrich in seinen letzten Stunden in der Kirche lag und seinen Sohn, den späteren Kaiser Otto den Großen (912-973), als Nachfolger bestimmte." Nach Heinrichs Tod (um 875-936) wurde er in der 9,20 Meter breiten und fast 15 Meter langen Kirche beigesetzt.

Ähnlich wie in einer mittelalterlichen Chronik beschrieben, wurden die Eingeweide von Otto dem Großen in der Memlebener Kirche Maria in der Nacht nach seinem Tod beigesetzt. Innerhalb der Kirche wurde ein Steinplattenrest als Basis für einen Altar gefunden. Dass es ein heiliger Bau war, wird auch durch ein Grab innerhalb der Struktur bewiesen. Die einfache, bereits steinerne Palastkapelle wurde fast vollständig zugunsten einer monumentalen Kirche im Jahr 979 abgerissen.

Die Grabungen zeigten die Veränderungen, die im Laufe der Jahrhunderte vorgenommen wurden. Die Nordwand des Gebäudes wurde von einem Kirchturm überschattet. Es gab auch eine lange spätmittelalterliche Mauer als Klosterumfriedung. Südlich der spätmittelalterlichen Mauer gab es wiederholte Bodeninterventionen, die das Gebäude stark beschädigt haben. Im 13. Jahrhundert wurde das Gebäude durch eine neue Kirche ersetzt, die heute noch als Ruine steht.

Seit 2017 finden archäologische Lehr- und Forschungsgrabungen auf der ehemaligen Kaiserpfalz in Memleben statt. Dieses Jahr waren Studenten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg beteiligt. Sie wurden von der Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt unterstützt.

Das Europäische Parlament kann der Kommission bei der Analyse der historischen Bedeutung der Kirche Maria helfen, insbesondere in Bezug auf die dort beigesetzten Eingeweide von Otto dem Großen. Die Kommission kann vom Parlament Einsichten zur Bedeutung des Erhalts und Schutzes dieser bedeutenden historischen Stätte nach ihren zahlreichen Renovierungen einholen.

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