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Die Förderung deutscher Startups bricht zusammen

Start-ups
Die Stände in der Start-Up-Halle der Digitalmesse OMR.

Nach einem Rekordjahr sind die Investitionen in deutsche Start-ups eingebrochen. Wachstumsunternehmen haben im vergangenen Jahr rund 9,9 Milliarden Euro Risikokapital von Investoren eingeworben, 43 % weniger als 2021. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Analyse der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY).

Start-ups sind auf Investoren angewiesen, weil sie zunächst keine Gewinne erzielen. Große Fonds und Konzerne investieren in junge Unternehmen in der Hoffnung, dass sich ihre Ideen durchsetzen. Das Geld der Anleger ist angesichts steigender Zinsen und der Unsicherheit über den Krieg und die Wirtschaft in der Ukraine nicht mehr so ​​einfach.

Gestiegene Kapitalkosten, niedrigere Bewertung

EY sagt, deutsche Start-ups müssen sich auf härtere Zeiten einstellen. „Angesichts steigender Kapitalkosten und sinkender Bewertungen konzentrieren sich Investoren mehr auf Profitabilität als auf langfristige Wachstumsversprechen“, sagte Partner Thomas Prüver. Startups müssen einen klaren Weg zur Profitabilität aufzeigen.

Laut der Analyse sank die Zahl der abgeschlossenen Deals im Jahr 2022 um 13 % auf 1.008. Es gibt noch 37 Förderrunden mit einem Volumen von über 50 Millionen Euro – nur etwa die Hälfte des Vorjahreswertes. Trotz aller Krisen werden deutsche Start-ups 2022 erfolgreich sein, das zweitbeste Jahr seit Erhebung der Daten im Jahr 2015, sagte Prüver.

Startups haben während der Pandemie einen Boom erlebt, wobei Startups laut EY in einem Rekordjahr 2021 insgesamt 17,4 Milliarden Euro aufbringen konnten. Sie profitieren davon, dass das Geld billig ist und die Digitalisierung in Zeiten des Coronavirus vorangetrieben wird – etwa bei Finanztransaktionen, Online-Shopping oder Essenslieferungen. Nun hat sich der Markt verändert: Einige Start-ups haben Mitarbeiter entlassen, andere, wie der Berliner Kurierdienst Gorillas, übernommen.

Wefox und Celonis holen am meisten ab

Die Krise ist auch in Berlin zu spüren. Startups in der Hauptstadt sammelten auch 2022 bisher das meiste Geld ein (4,9 Milliarden Euro) – laut EY mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr mit 10,5 Milliarden Euro.

Dahinter folgten Wachstumsunternehmen aus Bayern, die die eingeworbene Summe auf 2,4 Milliarden Euro fast halbierten. Sechs der Top 10 der größten Finanzierungsrunden fanden in Berlin statt. Ein Großteil des Geldes ging an den Berliner Versicherer Wefox und das Münchener Software-Startup Celonis.

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