Die erste Fahrt mit der neuen Mercedes G-Klasse
Mercedes frischt seine G-Klasse auf, und die Änderungen gehen über kosmetische Updates hinaus. Es werden neue Motoren eingeführt, darunter auch eine elektrische Variante. ntv.de hatte die Gelegenheit, alle Versionen zu fahren.
Um die Tradition der Marke zu unterstreichen, hat Mercedes einige klassische G-Klasse-Modelle zum Launch-Event mitgebracht. Das erste Fahrzeug, das ich gefahren bin, ist ein seltenes Exemplar: der Zwölfzylinder G 65 AMG. Beim Anlassen des Sechsliter-Motors ertönt ein vertrautes Brummen, aber es ist eher ein hochfrequentes Kreischen als ein Grollen, das bei dieser AMG-Version auffällt. Ich war mehr von dem anderen Motorengeräusch fasziniert als von der Leistung der 630 PS. Das Fahrverhalten dieser G-Klasse ist jedoch nicht so stabil; das klassische Fahrwerk schiebt kräftig an, aber beim Beschleunigen hat man das Gefühl, dass es instabil ist und man um seine Sicherheit auf der Straße fürchten muss. Das Ausloten der Geschwindigkeitsgrenzen dieses Autos ist aufgrund der weniger stabilen Lenkung unvorstellbar.
Die Ära der langsameren Autos bedeutete weniger Schwierigkeiten für die frühen G230- und G280-Modelle mit ihren 90- bis 156-PS-Motoren. Trotz des unausgereiften Cockpits sind sie einfacher zu fahren als die klassischen Fahrzeuge vor ihnen, aber man muss auf eine manuelle Schaltung vorbereitet sein. Der auffälligste Unterschied zwischen den Vier- und Sechszylindermodellen ist die verbesserte Raffinesse der letzteren Version. Nicht zu vergessen ist, dass die weniger leistungsstarken frühen Modelle mit einer Servolenkung ausgestattet sind, die das Fahren angenehmer macht.
Wenden wir uns nun dem neu vorgestellten Modell zu. Der auffälligste Unterschied zu seinem Vorgänger ist die batterieelektrische Variante in der G-Klasse. Das erste Auto, das wir vorstellen, ist der G 500 mit einem 449-PS-Motor (der mit dem Startergenerator auf 469 PS gesteigert wird). Der Dreiliter-Motor mit Doppelturboaufladung ersetzt den V8-Motor, liefert aber immer noch beeindruckende Leistungen. Wer den Lärm der bisherigen zivilen V8-Version nicht ertragen kann, wird mit dieser Version zufrieden sein. Der G 500 ist kultiviert in Klang und Leistung; er beschleunigt jetzt deutlich schneller (5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h) und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Der Komfort und die Präzision dieses neuen Fünfhunderters machen ihn zu einem alltagstauglichen Fahrzeug, und das Neungang-Automatikgetriebe ist in allen Versionen verfügbar.
Wer sich dennoch nach einem Allradantrieb sehnt, ist mit dem G 63 von Mercede bestens bedient. Mit einem Achtzylinder-Motor, der für 189.329 Euro erhältlich ist (gegenüber 132.328 Euro beim G 500), bietet er eine nahezu identische Leistung wie das Vorgängermodell (585 PS). Der einzige Unterschied besteht darin, dass der G 63 mit 20 zusätzlichen Elektro-Pferden angetrieben wird, um Kraftstoff zu sparen. Laut Mercedes liegt der Verbrauch des G 63 bei 14,7 bis 15,7 Litern pro 100 Kilometer (WLTP), ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum G 500 (10,9 bis 12,3 Liter). Angesichts des Zielpublikums sollte diese Tatsache jedoch nicht allzu sehr stören.
Die G-Klasse evolution zeigt ein interessantes Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation, indem sie den Charme der alten Zeit mit modernen Fortschritten verbindet. Mit den neuen Motoren spricht Mercedes ein breiteres Fahrerspektrum an, während die batterieelektrische Variante der wachsenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Fahrzeugen entgegenkommt.
Im Mittelpunkt steht die aufregende Ride Control-Federung, eine einstellbare Nick- und Wankfunktion. Mit Hilfe einer Pumpe erzeugt das System den erforderlichen Druck, der je nach Programm eine dynamischere oder komfortablere Fahrt ermöglicht. Auf der Teststrecke zeigt der G 63 seine Qualitäten als Rallyefahrzeug. Auf glattem Asphalt erreicht der Sport-G Geschwindigkeiten von bis zu 240 km/h und bietet auch bei langen Fahrten einen anständigen Komfort.
Der eigentliche Clou ist jedoch die Einführung eines Elektroantriebs in der G-Klasse. Obwohl die Feinabstimmung das Fahrzeug verbessert, ist es die elektrische Option, die es wirklich auszeichnet. Die batteriebetriebene G-Klasse hat deutliche Vorteile bei den Offroad-Fähigkeiten, wird aber von den Nutzern oft übersehen. Es ist höchste Zeit, dass die Menschen den Wert dieser Funktion erkennen.
Die erstaunlichen Fahrleistungen des G 63 trotzen seinem Gewicht und sorgen mit 587 PS aus vier Motoren für ein aufregendes, effizientes Fahrerlebnis. Allerdings reicht seine 116-kWh-Batterie (netto) laut WLTP nur für maximal 473 Kilometer und benötigt 32 Minuten zum Aufladen bei 200 kW. Über eine Fülle von Lautsprechern kann zwar ein V8-Sound simuliert werden, das tatsächliche Erlebnis bleibt aber aus.
Elektroantrieb sorgt für Off-Road-Dominanz
Das herausragende Merkmal der G-Klasse ist ihr tadelloses Fahrverhalten im Gelände. Wenn Sie an einem steilen, felsigen Hang das Gaspedal des G 580 mit EQ-Technologie" betätigen, können Sie das Vorankommen des Fahrzeugs präzise einstellen, was der Verbrennungsmotor überwacht. So können Sie das Drehmoment kontrollieren und so das schlammige, unwegsame Gelände meistern. Die fortschrittliche Getriebeeinheit versorgt jedes Rad mit einem eigenen Untersetzungsverhältnis und sorgt so für außergewöhnliche Offroad-Fähigkeiten. Die Rekuperation beim Ausrollen hilft, die vom Elektromotor verbrauchte Energie zu erhalten.
Der mit E-Technologie ausgestattete G 580 zeichnet sich durch eine 100-prozentige Steigfähigkeit aus und fährt unter Wasser durch eine Wasserdurchfahrt. Seine unüblich niedrige Bauhöhe (85 Zentimeter) verhindert, dass Wasser in den Motor eindringt. Mit einer fast flachen Neigung von 35 Grad strahlt dieser SUV ein Gefühl von Stabilität und Vertrauen aus. Wenn man mit dem Tempomat über steiniges Gelände fährt, kann man sich vor den kräftigen Stößen und Unebenheiten fürchten, aber der grinsende Insasse des Beifahrersitzes versichert, dass die Bodenplatte, eine Kombination aus drei Zentimeter dicken Karbonmaterialien, Schäden an der Batterie verhindert.
Der elektrische G 580 ist ein echter Off-Road-Champion. Auch wenn die geringere Fahrzeugmasse zu Einsparungen bei der Dienstwagensteuer führt, könnte das Fehlen einer Anhängerkupplung einige Kunden abschrecken. Auch wenn die G-Klasse das energiebedingte G-Steer und G-Turn nicht nachbilden kann, beeindruckt sie Zuschauer und Fahrer mit ihrer beeindruckenden Agilität im Gelände. Der G 63, eine ähnlich leistungsstarke Variante, sprintet mit 4,7 Sekunden schneller und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h, liegt aber preislich mit 142.621 Euro im Hintertreffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die batteriebetriebene G-Klasse wünschenswerte Off-Road-Vorteile bietet, die mögliche Nachteile überwiegen und sie letztlich zu einer attraktiven Option für bestimmte Kunden machen.
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Die logischste Option ist der 3-Liter-Reihensechszylinder-Dieselmotor mit einem beachtlichen Drehmoment von 750+200 Newtonmetern, der kürzlich auf 367+20 PS verbessert und elektrifiziert wurde. Dieser unaufgeregte, knurrende (und dennoch unauffällig leise) Dieselmotor kann wie die anderen Verbrennungsmotoren 3,5 Tonnen mit Leichtigkeit transportieren und dabei effizient arbeiten. In Verbindung mit dem Neungang-Getriebe sorgt er für eine nahtlose und rasante Beschleunigung (in 5,8 Sekunden auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h). All diese Leistungen werden mit Anmut und Finesse erbracht, so dass der Preis von 122.808 Euro jeden Cent wert ist.
Die Dieselvariante verfügt über drei 100%ige Differentialsperren, die für höchste Geländetauglichkeit sorgen und gleichzeitig den Luxus und Komfort eines Premium-Fahrzeugs bieten. Darüber hinaus bietet der W465 mit seinem WLTP-zertifizierten Kraftstoffverbrauch von 8,7 Litern pro 100 Kilometer eine noch nie dagewesene Kraftstoffeffizienz und Praktikabilität. Mit einer beeindruckenden Reichweite von über 1100 Kilometern und einem großzügigen Laderaum von mehr als 2000 Litern unterstreicht er seine Position als Ikone der Moderne.
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Quelle: www.ntv.de