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Die Dortmunder Fans erleben keine schwarz-gelbe Magie.

Mit feuchten Augen beobachteten die Zuschauer in Dortmund die Hoffnung auf ein schwarz-gelbes Fußballfest, doch es war nur Real Madrid, das nach dem Champions-League-Finale feierte.

Public Viewing des Champions-League-Finales zwischen Dortmund und Real Madrid.
Public Viewing des Champions-League-Finales zwischen Dortmund und Real Madrid.

Fußball-Europameisterschaftsturnier - Die Dortmunder Fans erleben keine schwarz-gelbe Magie.

Während des Champions-League-Finales in London erfolgt ein Wandel auf Dortmunds Hansaplatz. Zuvor wurde jede Aktion von BVB mit wildem Beifall begrüßt, doch mit dem Tor von Dani Carvajal scheint sich der Traum eines Fußballwunders für viele an diesem Ort aufgelöst zu haben. Reals nächstes Tor bestätigt: Die Feiern werden anderswo stattfinden.

Stattdessen sind tränenvolle Augen für viele. Väter trösten die weinenden Kinder in ihren Dortmund-farbenen Kleidern, während Erwachsene mit nassen Augen zusehen, wie Real Madrid zum 15. Mal in der Eliteklasse Meister gekürt wird. Ausgezehrt von der emotionalen Achterbahnfahrt, stürzen sich einige auf das schnell leere Feld, unter den zerbrochenen Bierdosen. Sie hatten sich ein Marathonabend von Fußball und die Rückkehr mit dem Pokal auf dem Borsigplatz vorstellt.

Vor dem Spiel hatten Fußballfans die besten Plätze in Pubs und Biergärten gesichert. Tausende standen auf den Füßen, um ihr Team aus London zu unterstützen.

Auf dieser erwarteten Finalnacht ist offensichtlich, wer nicht in die Farben gehüllt ist: T-Shirts, Fahnen, BVB-Schals und Henkelpot-Repliken sind überall zu finden. Viele haben sogar ein neues T-Shirt für diese Gelegenheit gekauft: "London 24" auf dem Rücken, "Gelber Wunderwall" auf der Vorderseite - schwarz auf gelb. Die Abwesenheit von zu Hause unterstützenden BVB-Fans sollte den Fußballwunder nicht behindern: Der gelbe Fanwall im Ruhrgebiet bleibt stehen.

Nur vor dem Bildschirm auf Hansaplatz im Herzen von Dortmund haben 7500 Menschen versammelt - die Sicherheitskräfte müssen kurz vor dem Anpfiff die Gegend schließen. Es ist voll. Es ist mehr Platz im zweitgrößten und größten öffentlichen Veranstaltungsort in Dortmunds Nordbezirk. Nach Angaben der Polizei schauen 14.000 Menschen das Spiel auf einem großen Bildschirm an. Die Westfalenhallen sind noch ausreichend: 11.000 Tickets wurden innerhalb kürzester Zeit verkauft. Allerdings haben nur etwa 8.000 sich entschieden, in den Ausstellungsräumen innerhalb der Nacht Fußball zu sehen.

Durch den langen, torlosen ersten Halbzeit des Spiels unterstützen die Fans in Dortmund jeden erfolgreichen Zweikampf ihrer Mannschaft, jede defensive Aktion und jeden Schuss auf das Tor des Konkurrenten. Zeit und wieder werden Feuerwerk auf Hansaplatz entzündet, und Rauch steigt in den wolkenverhangenen Abendhimmel auf. Glücklicherweise bleibt das gefürchtete Regen weg.

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