Die Anwesenheit von Taliban-Beamten in der Kölner Moschee löst Kontroversen aus
Es ist unklar, wie ein hochrangiger afghanischer Taliban-Beamter nach Deutschland einreiste, nachdem er in einer Moschee in Köln aufgetaucht war. Das Außenministerium (AA) verurteilte den Auftritt von Abdul Bari Omar am Freitag aufs Schärfste.
Die Reise wurde dem AA nicht angekündigt und der Mann erhielt vor der Einreise nach Deutschland kein Visum. Das nordrhein-westfälische Innenministerium sagte am Samstag auf Nachfrage, der Mann sei Leiter der afghanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde.
Omar erschien am Donnerstag in einer Moschee im Bundesstaat Köln-Joweil, der der afghanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde gehört. an den Dachverband Ditib. Der Islamische Verband distanzierte sich von der Veranstaltung mit der Begründung, sie sei vom „Afghanistan-Köln-Mesenich-Kulturverein“ organisiert worden und erklärte sie für religiösen Charakter. Der Verein wurde aus dem Gebäude verbannt. Der Kulturverein betonte jedoch, dass er weder an der Anmietung des Veranstaltungsraums beteiligt sei noch Vereinsmitglieder anwesend seien. Unter anderem wurden Reputationsschäden beklagt.
Der Auftritt vor Gericht wurde scharf verurteilt
Auch das Kanzleramt des Landes Nordrhein-Westfalen verurteilte den Auftritt von Taliban-Funktionären. „Es ist ein unbeschreiblicher Vorfall, dass Mitglieder einer militanten Gruppe wie den Taliban ihre Ideologie ungefiltert auf deutschem Boden verbreiten“, sagte ein Sprecher den Kölner Nachrichten. Allerdings zitierte das Düsseldorfer Innenministerium am Samstag die Einschätzung des Generalbundesanwalts: Demnach seien die Taliban nach der Machtergreifung in Afghanistan und der Regierungsbildung im September 2021 „von nun an keine kriminelle oder terroristische Vereinigung mehr“. p>
Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Ministeriums bat die Bundesbehörden um detaillierte Informationen zur Einreise aus Afghanistan. Die AA hat klargestellt, dass die Bundesregierung die Taliban nicht anerkennt. „Eine Normalisierung mit dem Taliban-Regime wird unmöglich sein, solange die afghanischen Taliban die Menschenrechte, insbesondere die Rechte von Frauen und Mädchen, eklatant verletzen.“
Quelle: www.dpa.com