Ein 29-Jähriger aus Münster in Nordrhein-Westfalen soll bei einer Urlaubsreise durch Skandinavien seine 24 Jahre alte Lebensgefährtin getötet haben. Der Mann aus Ahaus war am Dienstag festgenommen worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Münster mitteilten. Eine Richterin habe Untersuchungshaft wegen des Verdachts des Totschlags angeordnet.
Eine Mordkommission untersucht demnach den Fall, seit die Familie der jungen Frau sie am 10. Oktober als vermisst gemeldet hatte. Nun sei in Norwegen an einem See zudem eine Leiche gefunden worden.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge war das junge Paar laut Staatsanwaltschaft Ende September mit dem Wohnmobil zu einer Reise unter anderem durch Dänemark und Norwegen aufgebrochen. Die 24-Jährige habe sich aber untypischerweise seit Ende September nicht mehr bei ihrer Familie zurückgemeldet und sei nach dem Urlaub auch nicht zu ihrer Arbeit erschienen. Der inzwischen tatverdächtige Freund habe nach seiner Rückkehr am 5. Oktober gegenüber Familie und Freundinnen gesagt, dass sie sich nach einem Streit in Schweden von ihm getrennt habe.
Aufgrund der Gesamtumstände richtete die Polizei in Münster nach der Vermisstenmeldung der jungen Frau eine Mordkommission ein. Seither sei in engem Austausch mit den norwegischen Behörden ermittelt worden, so dass sich schließlich der Tatverdacht gegen den 29-Jährigen erhärtete. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung in Ahaus und einer angemieteten Halle in Rheine seien am Dienstag sowohl das Mobiltelefon als auch die Geldbörse der Vermissten gefunden worden. In einem Tresor seien zudem mehrere Waffen gelagert gewesen.
Der Tatverdächtige habe in seiner Vernehmung die Tat nicht eingeräumt, aber berichtet, dass die Frau in Norwegen gestorben sei. Er habe zudem angegeben, wo ihr Leichnam zu finden sei. Wie die norwegische Polizei am Mittwoch mitteilte, sei genau dort – an einem See in der Gemeinde Tynset, gut 300 Kilometer nördlich von Oslo – eine Leiche gefunden worden. Diese werde nach Angaben der norwegischen Behörden nun rechtsmedizinisch untersucht, um deren Identität und die Todesursache feststellen zu können.