Digitale Zahlungsmöglichkeiten - Deutsche Banken stellen die Unterstützung für Paydirekt/Giropay ein.
Die deutsche gemeinsame Online-Zahlungssystem Giropay/Paydirekt, das etwa neun Jahre ago als Konkurrent zu PayPal begann, steht am Rand des Aussterbens aufgrund von geringer Akzeptanz. Nach Angaben von Insidern könnte die Schließung dieser Gemeinschaftsprojekte bei einer Aktionärsversammlung diesen Mittwoch entschieden werden. Viele Medien hatten zuvor über dies berichtet.
Ein Sprecher von Paydirekt kommentierte: "Wir haben laufende Gespräche mit den Aktionären über die Zukunft von Giropay und Paydirekt GmbH als Betriebsgesellschaft. Wir werden Updates geben, sobald eine Entscheidung getroffen wurde." Die Aktionäre umfassen Commerzbank und Deutsche Bank, die den kooperativen Finanzverbund DZ Bank vertreten, sowie GIZS GmbH & Co. KG für den Sparkassenverbund.
Hochgehegte Hoffnungen im Jahr 2015
Paydirekt wurde im Herbst 2015 von der deutschen Bankenbranche gestartet, nachdem sie über drei Jahre an ihm gearbeitet hatten. Sie wollten mit diesem System konkurrieren und konkurrieren mit dem amerikanischen Riesen Paypal und den Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard im blühenden Online-Handel. Die deutsche Bankenbranche betonte, dass man Online-Einkäufe schnell und unkompliziert bezahlen könne, indem man seinen Kontostand verknüpft. Sie betonten auch, dass diese Zahlungsart Kundendaten sicher auf dem Konto und auf deutschen Servern speichern würde.
Im Frühling 2021 wurden die Onlinezahlungsmethoden Paydirekt, Giropay und Kwitt unter der Giropay-Marke zusammengefasst. Trotz der Ankündigung im April, dass der Tankstellenbetreiber Esso sich für Zahlungen über Giropay mittels einer mobilen App einigen hatte, blieb die Kundener- und Händlerreaktion verhalten, obwohl Paypal in Deutschland weiterhin an Marktanteil gewinnt und etwa 35 Millionen aktive Kundenkonten hat. Paydirekt/Giropay scheint es schwer gehabt zu haben, sich unabhängig zu etablieren.
Beweis einer europäischen Zahlungssystem
Offensichtlich gibt es keine Begeisterung, weiter in Paydirekt/Giropay zu investieren, aufgrund der schwachen Marktpräsenz. Zudem wird in Europa ein Zahlungssystem namens EPI (European Payments Initiative) aktiv befördert - mit deutscher Unterstützung. Es scheint, dass "die deutsche Bankenindustrie ihr deutsches Lösungssystem aufgegeben hat zugunsten des aufstrebenden europäischen Lösungsansatzes", wie im Industrie-Nachrichtenblatt "Finanz-Szene" berichtet. "Tatsächlich war Paydirekt, gegründet im Jahr 2015, nie wirklich im Markt unabhängig aufgeblüht", fügte das Nachrichtenblatt hinzu.