Der Vorstoß der Liberaldemokraten zum Sozialabbau stößt an der Ampel auf Widerstand
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat eine Lücke im Haushaltsplan für die Ampel geöffnet. Es fehlen noch 60 Milliarden Euro. Wo soll ich sparen? Du, Fraktionsvorsitzender der FDP, schlug eine Kürzung der Sozialleistungen vor. Sowohl die Sozialdemokraten als auch die Grünen waren dagegen. Der demokratische Zusammenhalt ist gefährdet.
Während der Debatte über die Folgen des Haushaltsbeschlusses des Bundesverfassungsgerichts sprach sich FDP-Fraktionsvorsitzender Christian Dürr öffentlich für Sozialkürzungen aus, stieß jedoch auf Widerstand der Demokratischen Partei. Sozialdemokraten und Grüne. „Die Liga ist aufgefordert, Lösungen zu finden, um die Staatsfinanzen weiter zu konsolidieren“, sagte Duer der Zeitung der Fink Media Group. „Wir müssen auch diskutieren, wo der Sozialstaat zur Haushaltskonsolidierung beitragen kann.“ Steuererhöhungen seien „der falsche Weg, um die deutsche Wirtschaft anzukurbeln und den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen“, fügte Duer hinzu.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nannte die Forderungen der FDP ein Zeichen der Ratlosigkeit: „Wo wollen Sie 60 Milliarden Euro an Sozialleistungen kürzen? Das geht völlig an der Dramatik der Lage vorbei.“ Der Sozialverband VdK ist alarmiert: „Kümmern Sie sich nicht um den Sozialhaushalt“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele. „Es ist besser, die Schuldenbremse nicht anzuziehen, als den Sozialstaat die Handbremse ziehen zu lassen. Dass die FDP jetzt dafür plädiert, die Sozialausgaben zu kürzen, um ein milliardenschweres Loch in den Bundesfinanzen zu stopfen, ist eine Unverschämtheit.“
Sönke, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Rix wirft den Liberaldemokraten vor, durch solche Forderungen das Ampelbündnis zu destabilisieren. „Wenn die FDP jetzt Sozialleistungen kürzen würde, würde das nicht nur den Zusammenhalt der Koalition beeinträchtigen, sondern auch den demokratischen Zusammenhalt unseres Landes ernsthaft gefährden“, erklärt die Sozialdemokraten. Katja Mast, Parlamentarische Geschäftsführerin der Sozialdemokraten, spricht mit Die Augsburger Allgemeine Zeitung: „Wer voreilig Sozialkürzungen fordert, vergisst, was die Grundlage der Stärke Deutschlands ist: die Balance zwischen wirtschaftlichem Erfolg, Klimaschutz und sozialem Zusammenhalt.“
Auch der verärgerte Linkspolitiker Dietmar Bartsch reagierte Der Vorstoß der FDP zum Sozialabbau. „Unser Land hat mehr Armut und riesigen Reichtum als je zuvor. In diesem Zusammenhang ist es unverantwortlich, wenn jemand lieber über Sozialkürzungen als über höhere Einkommen in den Taschen wohlhabender Aristokraten spricht. Finanz- und Wirtschaftspolitik sowie Sozialpolitik.“ sagte der derzeitige Fraktionsvorsitzende der Zeitung der Fink Media Group. „Die Koalition sollte die von den Liberaldemokraten entfachte Debatte beenden, sonst wird die Ampel-Ablehnungsfrage eine große Sache.“
Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Gefahr
Catharina De, Vorsitzende der Auch die Grünen-Fraktion Katharina Dröge warnte die Ampel-Gewerkschaft davor, auf das Karlsruher Urteil mit Sozialkürzungen zu reagieren. „Wir glauben, dass Ausgabenkürzungen im sozialen Bereich nicht möglich sind, weil dies gerade in Zeiten hoher Inflation den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden würde“, sagte Droege der Funk-Zeitung. Die Reform der Schuldenbremse hingegen sei „aus wirtschaftlicher Sicht grundsätzlich sinnvoll“, fügte Droege hinzu. „Darüber hinaus kann durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen Spielraum im Haushalt geschaffen werden.“
Änderungen der Schuldenbremse stoßen jedoch auf Widerstand bei den Liberaldemokraten. Die Schlussfolgerung des Karlsruher Urteils „kann nicht sein, dass jemand die Schuldenbremse umgeht oder versucht, die Schuldenbremse zu umgehen“, sagte Bijan Djir-Sarai, Generalsekretär der FDP, am Sonntagabend im „Berlin Report“ der ARD. „Wir müssen dieses Urteil jetzt zum Anlass nehmen, die Schuldenbremse zu verschärfen.“ Gil-Salai fügte hinzu: „Die Schuldenpolitik in dieser Situation wird uns die politische Handlungsfähigkeit nehmen, was äußerst unklug ist.“
Gewerkschaften fordern Nachtragshaushalt 2023
Das Bundesverfassungsgericht hat am Mittwoch entschieden, dass 60 Milliarden Euro ungenutzter Kreditermächtigungen zur Bekämpfung der neuen Coronavirus-Pandemie nicht rückwirkend in EU-Mittel überführt werden dürfen. Bisher sind diese Mittel für zahlreiche ampelklimapolitische Projekte vorgesehen. Das Geld fehlt nun.
Allerdings ist das Urteil so formuliert, dass auch andere sogenannte Sondervermögen, etwa der Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds (WSF) und die Landessondervermögen, betroffen sein können. Das Bündnis beantragte außerdem einen Nachtragshaushalt für 2023. Matthias Middelberg, Vorsitzender der stellvertretenden Fraktion der Koalition, sagte, dies sei unvermeidlich. Auch der jetzt verkündete Haushalt 2024 dürfte noch nicht beschlussreif sein. Am Dienstag werden Experten des Haushaltsausschusses des Bundestags zu den Konsequenzen des Urteils Stellung nehmen. Auch Regierungssprecher Steffen Hebestreit erwähnte die laufende Prüfung der Regierung und äußerte sich daher nicht zu weiteren Konsequenzen.
Quelle: www.ntv.de