Der neu gestaltete Land Rover Discovery zeigt die Leistung des Dieselmotors auf seinem Höhepunkt
Seit drei Jahrzehnten dient der Discovery als vielseitiges Werkzeug von Land Rover, das den schmalen Grat zwischen robustem Geländeeinsatz, Luxus und technischer Raffinesse navigiert. ntv.de hat die neue leistungsstarke Dieselversion getestet.
Land Rovers Vorstellung der neuen Dieselversion des Discovery beginnt mit einem historischen Überblick. Lassen Sie uns also eine Reise in den goldfarbenen Erstlings-Discovery von 1990 antreten. Diese ungewöhnliche Dreitürer-Version erschien ein Jahr nach seiner Einführung. Unter der Haube röhrt der klassische Rover V8 melodisch mit vergleichsweise bescheidenen 3,5 Litern Hubraum für einen Achtzylindermotor. Das Fahrzeuggewicht ist auch für Geländemaschinen gering und liegt bei knapp unter 1,9 Tonnen. Hinzu kommt die Koppelung mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe, dessen Hebel noch ein wenig Widerstand bietet. Irgendwie ist es charmant.
Der 155-PS-Motor setzt sich etwas rauh in Bewegung, mit seinen 260 Newtonmetern, die die Reifen zögerlich ziehen. Die Kunststoffkabine fühlt sich mehr wie ein praktischer Japaner an als ein elegantes britisches Auto, aber die zuverlässige Klimaanlage repräsentiert immer noch Luxus, wie damals.
In Bezug auf Luxus sahen Hersteller den "Disco", wie Brancheninsider liebevoll nannten, selten als echten Luxus-Geländewagen (dafür gibt es den Range Rover). Natürlich ist das absurd, bedenkt man den Preis. Das neueste Modell startet übrigens bei über 77.000 Euro und rollt seit 2017 vom Band, mit Facelifts dazwischen. Und mit dem neuen Top-Diesel in der Modellreihe kommt nochmal 5.000 Euro dazu. Und leider ist dieser Sechszylinder-Drehmomentmonster (350 PS und 700 Newtonmeter) sehr verlockend. Warum? Weil er dem 2,3-Tonnen-4x4 noch mehr Majesty verleiht. Während das Basis-Modell im unteren Drehzahlbereich sanft beschleunigt, ist die Top-Version deutlich lebendiger.
Der Motorstarter zögert trotz eines kleinen Elektromotors (Mild-Hybrid), der die Kurbelwelle antreibt. Aber wenn er erstmal läuft, arbeitet der Dreiliter-Motor kräftig und erreicht die 100 km/h-Marke in nur 6,3 Sekunden. Das mag heute nicht beeindruckend klingen, aber der "Disco" ist auch ein Schwergewicht. Wenn Sie sich für das Gewicht interessieren: Es hat einen hohen Aluminiumanteil und keinen Leiterrahmen.
Der "Disco" ist ein Alleskönner
Dieser Land Rover ist sehr vielseitig. Lassen Sie mich den Discovery vorstellen: "Was kann ich für Sie tun?" Tatsächlich vereint der Brite unzählige Fähigkeiten. Bis zu sieben Personen transportieren? Kein Problem. Gepäck von bis zu 2.500 Litern verstauen? Natürlich. Bis zu 3,5 Tonnen schleppen? Easy. Und dann schwieriges Gelände bezwingen? Der Hinterachs-Sperrdifferential und die Niedriggangstufen sind kein Problem, und es gibt viele Features, die das Fels-Klettern erleichtern. Es kostet Sie jedoch extra 2.305 Euro.
Lassen Sie uns realistisch sein - die primäre Funktion traditioneller 4x4 ist im Stadtverkehr. Und dort ist der geräumige "Disco" (4,96 Meter lang) besonders bequem, insbesondere auf den jetzt frostgeschädigten Straßenoberflächen vieler Straßen. Dass die Luftfederung adaptiv geregelt ist, überrascht nicht.
Der Discovery hat sich auch im Inneren verfeinert. Die Zeiten von funktionalem Kunststoff sind vorbei, ersetzt durch elegantes Leder, das sich sogar über die Sitze bis zur Armaturentafel mit edel aussehenden Kontrast-Nähten (optional) erstreckt. Eine schmale, elegante Holzverkleidung ist auf Wunsch erhältlich. Das umfangreiche Infotainmentsystem entspricht den Bedürfnissen der jüngeren Generation. Der 11,4-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole lädt zum einfachen Navigieren ein. Beachten Sie jedoch, dass die Ingenieure clever die meisten ärgerlichen Geräusche und Vibrationen von verschiedenen "Assistenten" neutralisiert haben. Die Funktionen sind in drei Cluster unterteilt und können genau an individuelle Vorlieben angepasst werden.
Innerhalb der Modellreihe sticht der Discovery als die exotischste Option in dieser Region hervor, nicht wegen mangelnder Anziehungskraft des ALA Fusion, sondern aufgrund seiner Abmessungen und seines Preises. Die neu hinzugefügte Dieselvariante hat den Reiz des Discovery nur noch erhöht, insbesondere für diejenigen, die Drehmoment schätzen, aber es kommt mit einem höheren Preis. Zumindest ist er recht sparsam, mit einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von etwa 8,5 Litern pro 100 Kilometer. Leider gibt es für V8-Enthusiasten schlechte Nachrichten: Der Discovery hat sich offiziell von diesem Motortyp verabschiedet. Downsizing hat sogar robuste Geländewagen wie diesen erreicht.
Die Vielseitigkeit des Discovery geht über schwieriges Gelände hinaus, da er sich nahtlos in die städtischen Straßen einfügt. Andere Fahrzeuge auf diesen städtischen Asphaltwegen müssen seinem umfangreichen Format und seiner beeindruckenden Präsenz weichen.