Der linke Flügel floriert nach dem Abgang von Wagenknecht
Die Umfrage zeigt aufgrund des Abgangs von Sahra Wagenknecht und ihren Anhängern keine positiven Trends für die Linkspartei. Bei den Mitgliederzahlen sieht das ganz anders aus. Das Karl-Liebknecht-Haus freut sich über viele neue Kameraden.
Die Linkspartei hat seit dem Ausscheiden von Sahra Vagenknecht und anderen Bundestagsabgeordneten deutlich mehr Mitglieder gewonnen als verloren. Das zeigt eine vorläufige Einschätzung des ehemaligen Hauses von Karl Liebknecht, die den Zeitungen der Funk Media Group vorliegt. Damit gab es in den vier Wochen zwischen Wagenknechts Parteiaustritt und diesem Dienstag 1.567 Einträge. Im Vergleich dazu gab es im gleichen Zeitraum 838 Rücktritte.
Nach Angaben der Partei wurde diese Zahl noch nicht für die Beendigung der Parteimitgliedschaft aus Gründen wie der Nichtzahlung von Parteibeiträgen angepasst. Die Partei sagte, die angepasste Zahl der Rücktritte könnte niedriger ausfallen. Eine vollständige Analyse des Mitgliederwachstums seit Wagenknechts Abgang wird erst in einem Bericht zum vierten Quartal Anfang 2024 erwartet. Allein in Berlin hätten sich am vergangenen Montag auf einen Schlag 269 Menschen der Berliner Linken angeschlossen, sagte Landesgeschäftsführer Sebastian Koch, wie der RBB berichtete. „Mehr als 500 Menschen haben sich in den vergangenen vier Wochen der Berliner Linken angeschlossen“, schrieb der Landesverband auf Plattform X. Mittlerweile habe er mehr als 7.000 Mitglieder.
Wegen „Inhaltsklärung“ eintreten?
Allerdings zeigt das RTL/ntv-Trendbarometer bundesweit keine positiven Trends für die Partei: Nur 3 % der Deutschen würden eine Linke ohne Wagenknecht wählen.
Die Parteiführung wertet den Beitritt jedoch als positives Zeichen. „Inhaltliche Klärung und aktualisierte Informationen sind die Gründe dafür, dass sich viele Menschen der Linken anschließen oder wieder anschließen“, sagte Co-Vorsitzende Janine Wissler. „Es macht uns glücklich und gibt uns Hoffnung.“ In der Partei sei Platz für alle, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen und dem Rechtsruck entgegentreten wollen.
Wagenknecht gab Ende Oktober bekannt, dass er im Januar eine neue Partei gründen wolle. Sie kündigt zusammen mit neun anderen Abgeordneten ihren Austritt aus der Linken an. Die neue Partei wird aus dem bereits etablierten Verein „Allianz Sahra Wagenknecht“ (BSW) hervorgehen.
Quelle: www.ntv.de