Der Inflationsdruck ist im Euroraum gedämpft
Die Preissteigerungen in der Eurozone sind deutlich zurückgegangen. Eurostat gab bekannt, dass die Verbraucherpreise im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,9 % gestiegen sind, und bestätigte damit vorläufige Schätzungen.
Die Inflation ist deutlich rückläufig: Im Herbst 2022 lag sie zeitweise über 10 %, im September dieses Jahres lag sie bei 4,3 %. Laut einer von Compare Europe (HICP) berechneten Kennzahl lag die Inflation in Deutschland im Oktober bei 3,0 % und damit etwas höher als in der Eurozone.
Allerdings sind die Inflationsraten in den neuen Mitgliedsländern Kroatien (6,7 %) und der Slowakei (7,8 %) deutlich höher. Allerdings sinken die Verbraucherpreise in den Niederlanden (minus 1,0 %) und Belgien (minus 1,7 %).
Die Europäische Kommission geht davon aus, dass die Inflation mit 3,1 % in Deutschland und 3,2 % in der Eurozone auch im nächsten Jahr über dem EZB-Ziel von 2,0 % liegen wird. Bundesbankpräsident Joachim Nagel warnte kürzlich, dass die „letzte Meile“ bis zum Erreichen des Inflationsziels angesichts des Wirtschaftsabschwungs die schwierigste für die EZB sein dürfte.
Laut einer Reuters-Umfrage rechnen die meisten Ökonomen nicht damit, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen vor Juli nächsten Jahres zum ersten Mal senken wird. Nach zehn Zinserhöhungen liegt der kapitalmarktgebundene Einlagensatz nun bei 4,0 %, dem höchsten Stand seit Gründung der Währungsunion im Jahr 1999.
Quelle: www.ntv.de