Der Gesamtschaden durch Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen übersteigt 1,1 Milliarden Euro
In den letzten 20 Jahren beliefen sich die Gesamtverluste durch Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen auf über 1,1 Milliarden Euro. Allein in den Jahren 2020 und 2021 seien durch Betrug und Korruption Schäden in Höhe von rund 132 Millionen Euro entstanden, weniger als die Hälfte davon sei erstattungsfähig, teilte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) am Donnerstag in Berlin mit.
Im Mittelpunkt steht der Bereich der häuslichen Pflege. Im Geschäftsjahr 2020/2021 verzeichnete der Versorgungsbereich mit 29,6 Mio. Euro erstmals den bislang höchsten Verlust. Der GKV erklärt, dass dieser Bereich inzwischen mit knapp 15 Millionen Euro die höchsten Forderungen eingegangen sei.
Allerdings liegt die Dunkelziffer deutlich höher, weshalb die Krankenkassenvereinigung erneut auf eine verlässliche Erforschung des Dunkelfelds strafrechtlicher Fehler im Gesundheitswesen drängt. Trotz eines einstimmigen Votums bei einem Treffen der Justizminister von Bund und Ländern im vergangenen Jahr blieb die Bundesregierung untätig.
Gernot Kiefer, Vizepräsident der National Statutory Health Association, kritisierte: „Jedes Jahr gehen Millionen von Dollar durch Abrechnungsbetrug und Korruption im Gesundheitssystem verloren – Gelder versickern in dunklen Kanälen, anstatt sie sinnvoll für die Gesundheitsversorgung auszugeben.“ Versicherungen Fonds. Gefragt sei daher die „ultimative Dunkelfeldstudie“ als Grundlage für ein wirksames Konzept zur Kriminalitätsbekämpfung im Gesundheitswesen.
Quelle: www.ntv.de