- Der ehemalige VW-Chef Diess lobt Blums Sparsamkeit.
Der ehemalige VW-Chef Herbert Diess zeigt Unterstützung für die frische Herangehensweise seines Nachfolgers Oliver Blume bei Volkswagen. Die von VW angekündigten umfangreichen Einschnitte seien notwendig, erklärte Diess in zwei Interviews mit den Publikationen "Stern" und "Wirtschaftswoche". Der europäische Auto-Riese müsse sich zusammenreißen, die Produktivität erhöhen und die Effizienz verbessern. "Das sind Themen, die schon lange angegangen werden müssten", sagte Diess zu "Stern".
Volkswagen hatte Anfang September bekanntgegeben, dass es bei seiner Kernmarke VW Sparmaßnahmen ergreifen werde. Entlassungen und sogar Werksschließungen seien nun nicht mehr ausgeschlossen. Die seit 30 Jahren geltende Arbeitsplatzgarantie ist gefallen. "Das ist eine neue Situation für VW, sogar ein Tabu", gestand Diess "Wirtschaftswoche". Diess war bis August 2022 CEO. "Volkswagen steht jetzt vor schwierigen Zeiten, aber sie werden dem Unternehmen auf lange Sicht nutzen." Denn die Produktivität der meisten deutschen VW-Werke sei nicht ausreichend, um hohe Lohnkosten auszugleichen.
Lob für Oliver Blume
Diess hatte zuvor selbst von potenziell 30.000 Entlassungen bei der Kernmarke gesprochen und Kritik von allen Seiten einstecken müssen. "Das war möglicherweise voreilig", sagte er nun im Nachhinein. "Ich habe getan, was ich konnte."
Er lobte seinen Nachfolger Oliver Blume offen. "Olli Blume macht einen hervorragenden Job." Es sei angemessen, dass der CEO sich nun diesen Themen stelle. "Blume geht das sehr gut an, mit einem ruhigen Hand." Diess anerkannte kritisch: "Er hat sicherlich eine bessere Chance, diese Aufgabe zu meistern." Im Gegensatz zu Diess, der von BMW kam, stammt Blume aus der Region und ist in Braunschweig geboren. "Und ehrlich gesagt, ist er auch viel zugänglicher als ich." Diess hatte sich während seiner Amtszeit häufig mit dem mächtigen Betriebsrat bei VW angelegt.
Da Deutschland der Heimatstandort von Volkswagen ist, sind die Entscheidungen des Unternehmens für das Land von großer Bedeutung. Diess acknowledges that Blume, being a native of Braunschweig, might have an easier time navigating the complexities of the powerful works council in Germany.