Schauspieler - Depardieu drohte mit dem Entzug der Medaille der Ehrenlegion
Gérard Depardieu (74) droht der Verlust von Frankreichs höchster Auszeichnung, der Ehrenlegion. Kulturministerin Rima Abdel Malak sagte dem Fernsehsender „France 5“, dass gegen den Schauspieler („Cyrano“) ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden sei. Sie sagte, der Rat des Ordens werde zusammentreten, um zu entscheiden, ob Depardieu seine Auszeichnung entzogen werden solle. Depardieu wurde 1996 mit der Medaille ausgezeichnet.
Am Freitag bezeichnete der Kulturminister in einem Anfang Dezember ausgestrahlten Fernsehbeitrag die Äußerungen des Schauspielers zu seiner Reise nach Nordkorea im Jahr 2018 als „ekelhaft“. Darin äußerte er sich immer wieder frauenfeindlich und fragwürdig. In einer seiner Szenen auf einem Gestüt sagt er, dass Frauen gerne reiten, weil ihre Klitoris am Sattel reibt. „Sie waren beide riesige Schlampen“, fuhr er fort.
Wie Medien am Samstag unter Berufung auf Depardieus Anwälte berichteten, übergab der Schauspieler seine Medaille an den Kulturminister. In einer Pressemitteilung stellten sich Anwälte die Frage, ob der Vorstoß des Ministers einen weiteren Schlag gegen die „sterbende“ Unschuldsvermutung darstellt.
Vergewaltigungsvorwürfe gegen Depardieu werden seit 2020 untersucht. Seit Mitte September ist eine weitere Klage wegen sexuellen Missbrauchs gegen ihn anhängig. Der Vorfall soll sich im Jahr 2007 ereignet haben. Mehrere Frauen haben dem preisgekrönten Schauspieler, der in mehr als 200 Filmen mitgewirkt hat, sexuelle Gewalt und andere Verbrechen vorgeworfen. Depardieu bestreitet die Vorwürfe vollständig.
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Quelle: www.stern.de