Das Verhalten der CDU in den Bezirksräten unterscheidet sich von dem der AfD
Nachdem die Alternative für Sachsen-Anhalt als rechtsextremistisch gebrandmarkt wurde, ist von einem einheitlichen Vorgehen der CDU gegenüber den Rechtspopulisten im Kreistag nichts zu spüren. Während einige Kommunalpolitiker den Vorschlägen der AfD generell nur ungern zustimmen, sehen andere kein Problem in einer gemeinsamen Abstimmung über politische Fragen, wie eine dpa-Umfrage ergab.
„Bei sachlichen Vorschlägen machen wir selten einen Unterschied zwischen denjenigen, die Unterlagen einreichen“, sagte Claus-Christian Kühne, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Bördkreis. Kuhne sagt, das zeige sich daran, dass die Linke den Antrag der Alternative für Deutschland unterstützt habe. Die Sinne sind grundsätzlich geschärft, und die AfD befürchtet diskriminierende Äußerungen und Darstellungen. Auf lokaler Ebene lebe man weitgehend in Realpolitik, sagt Kühne.
Markus Kurze sieht das ähnlich. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion in Jericho-Werland sagte, dass keines der demokratisch gewählten Bezirksratsmitglieder ausgeschlossen sei. Wenn es um inhaltliche Vorschläge geht, die den Interessen der Bürger und der Stadtverwaltung dienen, besteht kein Druck auf die Fraktionen, sinnvolle Vorschläge abzulehnen. „Daran kann sich nichts ändern“, sagte Kurz.
Im Land Sachsen-Anhalt hat der Verfassungsschutz den Landesverband der Alternative für Deutschland (AfD) als bestätigte Rechte eingestuft -Flügel extremistischer molekularer Bemühungen. Den Quellen zufolge haben die Behörden zahlreiche antimuslimische, rassistische und antisemitische Äußerungen von Beamten und gewählten Amtsträgern ausgewertet.
Einige lokale christdemokratische Politiker haben eine strengere Politik als die von Kühne und Kurze gefordert. „Wir haben keinem Antrag der AfD zugestimmt und werden dies auch in Zukunft nicht tun“, sagte Jörg Riemer, Fraktionsvorsitzender der CDU im Burgenland. „Wir werden nach wie vor darauf hinweisen, dass die AfD keine demokratische Partei ist.“
Auch die lokalen CDU-Vertreter der Regionen Wittenberg und Harz sagten auf Nachfrage, dass der Antrag der Alternativen Partei bisher nicht angenommen wurde. Markus Weiß, Fraktionsvorsitzender der Harz-Fraktion, sagte, wenn es einen inhaltlich sinnvollen Antrag gäbe, werde man ihn innerhalb der Fraktion diskutieren. „Allerdings wurde bisher kein solcher Antrag gestellt.“
Vor einigen Jahren genehmigte die AfD in Magdeburg ein Projekt zur Bereitstellung von Schwimmunterricht für Kinder in Kindertagesstätten. Doch Wigbert Schwenk, Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion, sagte, der Vorschlag sei im Ausschuss geändert worden. „Man mag sich darüber ärgern, dass die AfD schneller vorankommt als andere, aber ihre Absichten sind richtig“, sagte Schwenk. Dies ist eine rein sachliche Angelegenheit und wird von anderen Gruppen anerkannt. Schwenk sagte, die Mehrheit im Stadtrat verändere sich ständig.
CDU-Landesvorsitzender Sven Schulz betonte nach der Entscheidung des Bundesamtes für Verfassungsschutz, es gebe „keine Zusammenarbeit mit der Alternative für Europa“. Tatsächlich werden Entscheidungen über neue Schulen oder Spielplätze oft einstimmig auf lokaler Ebene getroffen. Dies sei aber keine Zusammenarbeit, sagte Schultz. Es gibt einen Unterschied zwischen sachlichen und politischen Entscheidungen.
Quelle: www.dpa.com