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Das Gesetz über die Beteiligung der Bürger an MV wird für Windparks kaum angewandt

Das Bürgerbeteiligungsgesetz sollte es den Menschen in MV ermöglichen, von den Gewinnen der Windparkbetreiber zu profitieren. Nach acht Jahren ist das Ergebnis enttäuschend.

Das Bürgerbeteiligungsgesetz sollte die Akzeptanz von Windkraftwerken erhöhen, hatte aber nur eine...
Das Bürgerbeteiligungsgesetz sollte die Akzeptanz von Windkraftwerken erhöhen, hatte aber nur eine sehr geringe Auswirkung.

- Das Gesetz über die Beteiligung der Bürger an MV wird für Windparks kaum angewandt

Trotz sehr niedriger Zinssätze auf Sparguthaben haben wenige Menschen in Mecklenburg-Vorpommern das Bürgerbeteiligungsgesetz genutzt und ihr Geld in Windkraftanlagen investiert, um von höheren Renditen zu profitieren. Wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht, haben lediglich 30 natürliche Personen 2020 Anteile an Windkraftanlagen erworben. Auch die Beteiligung von Gemeinden erfolgte weniger als erwartet. Lediglich neun Gemeinden beteiligten sich an zwei Windparks in den Jahren 2020 und 2024.

Mecklenburg-Vorpommern erstes Bundesland mit Beteiligungsgesetz

2016 wurde Mecklenburg-Vorpommern das erste Bundesland, das den Bewohnern von Windkraftanlagen und betroffenen Gemeinden einen gesetzlichen Anspruch auf Beteiligung oder angemessene Entschädigung einräumte. Das Ziel war, mehr vom wirtschaftlichen Erfolg der Windkraftanlagen in der Region zu halten und damit auch die Akzeptanz von Windkraftanlagen zu erhöhen.

Laut Gesetz müssen Investoren und Projektträger den Gemeinden und ihren Bewohnern innerhalb eines Fünf-Kilometer-Radius der Windkraftanlagen 20 Prozent der Anteile zum Kauf anbieten. Alternativ sind Entschädigungszahlungen an Gemeinden oder gesicherte Sparprodukte für Bürger möglich.

Erwartungen nicht erfüllt

"Nur zwei Parks wurden von Gemeinden beteiligt. Alternativen zur wirtschaftlichen Beteiligung wurden kaum angeboten", sagte AfD-Abgeordneter Martin Schmidt. In nur drei Fällen wurden Entschädigungszahlungen geleistet, und in weiteren drei Fällen wurden Sparprodukte angeboten. Die jährlichen Entschädigungszahlungen an neun betroffene Gemeinden lagen zwischen 255,49 Euro und 1.269,47 Euro.

Laut Landesregierung sieht das Bürger- und Gemeindebeteiligungsgesetz keine umfassenden Meldepflichten für Projektträger vor. Da eine abschließende Meldung der Annahme des Beteiligungsangebots nicht obligatorisch ist, gibt es keine finalen Daten zu den umgesetzten Beteiligungen. Das Schweriner Energieministerium hat jedoch bereits eingeräumt, dass das Gesetz nicht die erhoffte Wirkung hatte und eine Überarbeitung angekündigt.

Windkraftausbau stagniert in MV

In der ersten Hälfte von 2024 wurden laut Branchenfiguren nur sieben neue Windkraftanlagen in Nordosten errichtet. Dies bedeutet einen Rückgang im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahr, als 12 neue Windkraftanlagen im Land errichtet wurden. Bei Amtsantritt 2021 hatte die rot-rot-Regierung angekündigt, mehr Schwung in den Bau neuer Windfarmen zu bringen. Dies gelang nicht - beispielsweise wegen langer Genehmigungsverfahren.

Aktuell erzeugen 1.859 Windkraftanlagen in Mecklenburg-Vorpommern Strom. In Nachbar-Schleswig-Holstein gibt es 3.238. Die installierte Leistung dort beträgt 522 Kilowatt pro Quadratkilometer, was etwa dreimal so hoch ist wie in MV. Die Akzeptanz der erneuerbaren Energieerzeugung ist in Schleswig-Holstein höher. Ein signifikanter Grund dafür ist, dass die Betreiber der Windkraftanlagen üblicherweise aus der Region stammen und somit die Einnahmen im Land bleiben. In Mecklenburg-Vorpommern waren in der Vergangenheit oft ausländische Investoren beteiligt.

Die AfD-Fraktion hat Bedenken wegen der niedrigen Beteiligung von Gemeinden und Bürgern an Windkraftanlagen geäußert, wie aus ihrer Anfrage an die Landesregierung hervorgeht. Trotz Mecklenburg-Vorpommerns als erstem Bundesland mit einem Gesetz zur Ermöglichung von Beteiligung oder Entschädigung beteiligten sich 2020 und 2024 lediglich 30 Personen bzw. neun Gemeinden an Investitionen in Windkraftanlagen.

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