Das Bauministerium kündigte eine kurzfristige Aussetzung der Finanzierung neuer Bauprojekte an
Das KFN-Zinssenkungsprogramm wurde im März gestartet. Zusammen mit dem im Juni gestarteten Wohneigentum für Familien (WEF) wurden 1,98 Milliarden Euro bereitgestellt. Ende November hieß es, dass trotz eines weit verbreiteten Haushaltsstopps nach einer Verfassungsentscheidung zur Erhöhung der Klima- und Übergangsgelder immer noch genug Geld für die Finanzierung neuer Bauvorhaben vorhanden sei. „Die Finanzierung des Neubaus in diesem Jahr ist gesichert“, sagte Gevitz vor drei Wochen.
Am Donnerstag gab der Minister bekannt, dass die Nachfrage „unsere Erwartungen übersteigt“. Bis Mittwoch wurden mehr als 18.000 Förderzusagen abgegeben und rund 46.000 klimafreundliche Häuser gefördert. Das Bauministerium teilte mit, dass weiterhin Anträge für das WEF-Projekt eingereicht werden können.
Die Ankündigung wurde von der Baubranche heftig kritisiert.Peter Hübner, Vorstandsvorsitzender des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie erklärte, dass die Regierung mit der Aussetzung neuer Baugelder beweise, „dass sie aus dem Fehler, die Gelder im vergangenen Jahr deutlich einzufrieren, nichts gelernt hat.“ Hübner glaubt das an Die hohe Nachfrage zum Jahresende sei kein Erfolg, sondern ein Indiz für „große Verunsicherung am Markt“. „Niemand weiß, was als nächstes passieren wird und alle arbeiten hart daran, die letzten verbliebenen Teile zu schützen.“
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) zeigt sich „bestürzt“ darüber, dass die Bewerbungen „über Nacht“ gestoppt wurden. BFW-Präsident Dirk Salewski erklärte, dass davon viele Unternehmen betroffen seien, die „ohnehin wirtschaftlich angeschlagen“ seien, und sprach von einem „Vertrauensverlust in die Politik“. Salewski prognostiziert, dass der Wohnungsmangel weiter zunehmen wird.
Auch der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes zeigte sich „völlig überrascht“ vom Wegfall der KFN-Förderung. Geschäftsführer Felix Pakleppa erklärte, er erwarte, den Antrag mit dem Budget 2024 erneut einzureichen. Er warnte, dass ein „Finanzierungschaos“ zu weniger Neubauten führen werde.
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Quelle: www.stern.de