Dacia Jogger wird in der Testphase für den Wohnmobil ausgewertet
Mit dem Dacia Jogger erhalten Sie ein unglaublich erschwingliches Familienfahrzeug, das dank der spezifischen Camping-Zubehör von Dacia sogar in ein improvisiertes Wohnmobil verwandelt werden kann. Allerdings hat es auch einige Schwächen.
Für viele ist der Traum von einem vollwertigen Wohnmobil zu teuer, wenn sie keine permanente Baustelle wollen. Der Jogger bietet eine budgetfreundliche Alternative mit seinem Schlafpaket. So kann das Heck des Kombis in wenigen Minuten in ein temporäres Schlafquartier verwandelt werden, wenn es benötigt wird. Die Gestaltung ist clever und bietet bei Bedarf ein Sofortbett für zwei Personen. Allerdings ist diese improvisierte Lösung als Wohnmobil nur ein mäßig überzeugender Kompromiss, insbesondere wenn ein Heckzelt installiert ist.
Dacia bietet verschiedene Camping-Zubehör für den Jogger in seinem Zubehörprogramm an. Das €1650 Schlafpaket, bestehend aus einer Holzbox und einer Klappmatratze, verwandelt den Jogger in ein bescheiden ausgestattetes Wohnmobil. Ein €300 Privatsphäre-Paket schützt vor unerwünschten Blicken und Sonnenlicht. Dieses kann mit einem €560 Heckzelt kombiniert werden, das die offene Heckklappe abdeckt und einen beträchtlichen Wohnraum sowie ein zusätzliches Innenzelt für drei Personen bietet, wenn es mit dem Jogger verbunden wird. Insgesamt können bis zu fünf Schlafplätze untergebracht werden.
Unser Testfahrzeug war auch mit einem großen Dachkoffer (€430) und einer Aluminium-Dachträger (€237) ausgestattet. Wer sich für dieses Wohnmobil und Freizeit-Equipment entscheidet, muss etwa €3000 zusätzlich ausgeben. Trotzdem ist das Fahrzeug für eine Campingtour mit Familie und Freunden ausreichend ausgestattet. Als Familie von drei Personen haben wir uns für ein solches Auto mit allen genannten Zubehörteilen für ein Wochenend-Campingausflug entschieden. Es gab keine Platzprobleme, selbst mit dem großen Dachkoffer und der Rückbank, die von nur einer Person besetzt war, war mehr als genug Stauraum für reichlich Gepäck vorhanden, obwohl die Holzbox den Kofferraum erheblich verkleinert.
Vom Holzkoffer zum Bettrahmen
Der Campingplatzaufbau ist großzügig dimensioniert. Mit wenigen einfachen Schritten kann der Holzkoffer in einen Bettrahmen verwandelt werden, der von der umgeklappten Rücklehne bis zu den Vordersitzlehnen reicht. Die Konstruktion, die sicher mit den Laderaum-Befestigungen verbunden ist, ist stabil und genau. Eine dreiteilige Schaumstoffmatratze wird dann daraufgelegt - das etwa 1,90 x 1,30 Meter große Schlafbereich ist bereit. Wir haben auch die präzisen schwarzen Stoff- und flexiblen Metallrahmen-Privatsphäre-Einsätze in alle Jogger-Fenster eingebaut, was ein paar Minuten gedauert hat.
Das Aufstellen des Heckzeltes war komplexer. Wenn es aufgestellt ist, hängt es über der offenen Heckklappe, und das Zeltstoff wird weiter mit Gurten am Jogger befestigt, was manchmal schwierig sein kann. Der umfangreiche Raum unter dem Zeltstoff und der Heckklappe ist praktisch. Zum Beispiel kann es vor Regen schützen oder zum Kochen genutzt werden. Eine Platte, die aus dem Holzschlafkoffer herausklappt, dient als Koch- und Esstisch. Es gibt auch einen geschützten Durchgang zwischen dem Bett im Jogger und dem Innenzelt, der in beide Richtungen geöffnet werden kann.
Zelt geräumig, aber Qualität mangelhaft
Das Zelt ist recht geräumig und bietet einen großzügigen Innenraum bei gleichzeitig kompakter Verpackungsgröße. Allerdings ist die Qualität des Materials fragwürdig. Der Außenstoff fühlt sich billig und synthetisch an, und die Reißverschlüsse und Heringe sind alles andere als stark. Am ersten Morgen, als die Sonne aufging, wurde es im Zelt unangenehm heiß. Obwohl das Öffnen beider Eingänge eine zeitweilige Erleichterung bot, war es in der besten Sommerwetterlage unerträglich. Wir konnten seine Wasserfestigkeit nicht testen, da es nicht geregnet hat.
Sogar im Dacia, mit der offenen Heckklappe, wurde es schnell zu warm für unseren Sohn. Außerdem wurde er von zahlreichen Mückenstichen gestört, da die offene Heckklappe nicht denselben Schutz bietet wie das Moskitonetz des Innenzeltes. Er war jedoch begeistert von der Matratze.
Um am Morgen Gebäck zu holen, mussten wir das Zelt vom Auto abbauen und das Heckbett neu konfigurieren, was etwas umständlich war. Für die zweite Nacht haben wir die beiden Schlafbereiche nicht verbunden, sodass wir im Jogger vor Mücken geschützt schlafen konnten, aber das Hitzeproblem verschlimmerte sich am Morgen in der Sonne. Der Stoff des Verbindungsteils hing schlaff vom Zelt herab.
Investition in hochwertiges Camping-Zubehör
Nach dem Wochenende haben wir beschlossen, dass das Geld, das für das Camping-Zubehör des Jogger ausgegeben wurde, besser in hochwertiges, separates Camping-Zubehör investiert werden sollte. So kann das Auto spontan und flexibel nach Bedarf genutzt werden.
Der Dacia Jogger, der mehr als 4,5 Meter lang ist, ist dank seines geräumigen Innenraums und großen Kofferraums eine geeignete Wahl für viele Alltagssituationen und als Urlaubsauto. Mit den umgeklappten Rücksitzen und ohne Schlafpaket kann der Kofferraum mehr als 1800 Liter fassen.
Unser Testwagen wurde von einem 74 kW/101 PS starken LPG-Otto-Motor angetrieben, der eine Reichweite von über 1000 Kilometern mit zwei Tanks für Autogas und Benzin bietet. Wir sind ausschließlich mit Benzin gefahren, wobei die Kraftstoffkosten bei günstigen Preisen etwa €9 pro 100 Kilometer betrugen.
Extrem erschwinglich
Beim Camping trifft man oft auf Nachbarn, und viele waren neugierig auf unsere einzigartige Camper-Aufstellung und deren Kosten. Der Jogger zog immer überraschte Blicke auf sich. Unser Top-Spec Extreme+-Modell kostet etwa €21.000, was es extrem erschwinglich macht, insbesondere wenn man die enthaltenen Features berücksichtigt. Im Gegensatz zu älteren Dacias fühlt sich der Jogger nicht mehr entirely spartanisch und billig an.
Dacia Jogger 5-sitzer TCe 100 Eco-G - Technische Merkmale
Kommendes 5-Sitzer-Kompakt-Minivan* Länge: 4,55 Meter, Breite: 1,78 Meter, Höhe: 1,67 Meter, Radstand: 2,90 Meter, Laderaum: 607-1819 Liter* 1,0-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor, 75 kW/101 PS, maximales Drehmoment: 160/170 Nm bei 2900-3500 U/min, 6-Gang-Schaltgetriebe, Frontantrieb* 0-100 km/h: 12,3/12,5 s, Maximalgeschwindigkeit: 180 km/h* Durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch: 6,0 l (Benzin), 7,7 l (Autogas), CO2-Emissionen: 135-118 g/km, Abgasnorm: Euro 6d, Testverbrauch: 9,0 Liter LPG* Preis: ab 17.900 Euro* Testwagenpreis: 21.250 Euro (ohne Campingausrüstung)
Doch es gibt Kompromisse in dieser Preisklasse. Die Sitze bieten für längere Fahrten nicht genügend Komfort, die Federung ist etwas unempfindlich und es gibt hörbare Geräusche und Vibrationen. Man gewöhnt sich an diese Nachteile. Allerdings verbesserte sich die Fahrqualität nach einem zweiwöchigen Testfahrten deutlich, als wir auf einen familienorientierten Elektro-SUV mit Luftfederung umstiegen.
Obwohl der Traum eines vollwertigen Wohnmobils für einige zu teuer ist, bietet der Dacia Jogger eine erschwingliche Alternative mit seinem Schlafpaket. Diese Umwandlung ermöglicht es dem Kombiheck, als vorübergehende Schlafstätte zu dienen und somit zu einem budgetfreundlichen Wohnmobil oder Wohnmobil-Alternative zu werden. Wer eine traditionellere Wohnmobil-Erfahrung bevorzugt, könnte stattdessen in hochwertige Campingausrüstung investieren und den Jogger flexibel und spontan nutzen.