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Corona, Grippe, Erkältung: Tipps vor den Feiertagen

Die Tage vor Weihnachten sind eine Zeit der Besinnung und des Miteinanders. Doch jetzt sind Erkältungen, Grippe und Coronavirus eine Herausforderung. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie sich und Ihre Liebsten am besten schützen.

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An Weihnachten geht es darum, besinnliche Zeit mit der Familie zu verbringen. Doch viele Menschen haben Angst vor der Ansteckungsgefahr (Symbolgrafik).aussiedlerbote.de

Weihnachtszeit - Corona, Grippe, Erkältung: Tipps vor den Feiertagen

Wie immer holten wir Oma am Weihnachtstag zum Mittagessen ab. An Heiligabend waren wir allein mit den Kindern. Wollen wir wieder zur Weihnachtsmesse gehen? Jedenfalls besuchten wir am zweiten Feiertag das Haus eines Verwandten. Vor zwei Jahren sah der Advent noch ganz anders aus. Im Jahr zuvor saßen wir jeden Morgen alleine in unserem Wohnzimmer und testeten uns auf COVID

Millionen Haushalte im ganzen Land planen derzeit etwas Ähnliches. Vielleicht war alles geplant. Familien kommen zusammen, um die Geschenke und Weihnachtsgänse unter dem Weihnachtsbaum zu bewundern. Spätestens am Silvesterabend schließen wir uns dem Freundeskreis an, tanzen und trinken, liegen uns in den Armen und übermitteln unsere besten Wünsche, wenn die Zeiger auf zwölf Uhr zeigen. Aber gibt es da nicht etwas?

Zu dieser Jahreszeit gehört mehr als nur Geschenke und Glühwein. Wenn man die Straßen, Züge und Busse, sogar die Menschenmassen auf Weihnachtsmärkten und Kaufhäusern betrachtet, hat man den Eindruck, dass alles beim Alten ist. Natürlich wollen wir die Pandemie vergessen. Allerdings ist es für Hausarztpraxen schwierig, sich für diejenigen einzusetzen, die derzeit Hilfe bei „ILI“ suchen. In der internationalen Terminologie werden alle Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, die durch grippeähnliche Infektionen verursacht werden, als ILI – „Influenza-Like Illness“ bezeichnet. Das Berliner Robert-Koch-Institut, das auch für solche Infektionen verantwortlich ist, fasste die Lage im Herbst und Winter in wöchentlichen Berichten zusammen. Bei akuten Atemwegserkrankungen weisen sie einen deutlich überdurchschnittlichen Wert auf: Landesweit sind sieben Millionen Menschen betroffen. Etwa ein Viertel der Menschen haben ihre Kliniken kontaktiert oder sind direkt zur Rezeption geeilt – mit oder möglicherweise ohne Masken. Deshalb ist nicht nur die Gefahr groß, im Wartezimmer auf eine große Zahl von Krankheitserregern zu stoßen, sondern sie alle suchen auch nach neuen Opfern.

Alle schniefen und husten, aber die echte Grippewelle steht noch bevor

Aktuelle Daten zeigen jedoch, dass die eigentliche Grippesaison, Grippe oder „echte Grippe“-Zeit noch nicht begonnen hat. Stattdessen dominieren derzeit Nashorn-Erkältungsviren (von denen es Dutzende gibt) und Sars-CoV-2 (Coronavirus). Darüber hinaus nimmt auch RSV, das „Respiratory Syncytial Virus“, stark zu und stellt insbesondere für Kleinkinder eine Gefahr dar. Aber die Grippe hat noch keine Wirkung gezeigt. Allerdings begann im vergangenen Jahr alles sehr früh in der Post-Pandemie-Phase. Unter normalen Umständen beginnt die eigentliche Grippesaison jedoch erst am Jahresende und am Jahresanfang. Auch in diesem Jahr scheint es wieder die gleiche Situation zu sein. Wenn über die Feiertage alle zusammenkommen und einander näher kommen, dann ist es soweit. Nur weil die Grippezahlen ebenfalls steigen, heißt das nicht, dass andere Krankheitserreger sofort von der Bildfläche verschwinden. Möglicherweise sind Sie auch mit mehr als einem Virus infiziert. Also im Zweifelsfall zu Hause bleiben? Wenn ja, möchten Sie lieber alleine oder im ganz kleinen Kreis feiern? Aber wenn meine Nase einfach nur verstopft ist und nicht mehr so ​​flüssig ist wie in den letzten Tagen, bin ich dann wirklich noch ansteckend? Oder kann ich Oma nochmal umarmen?

Wer auf Nummer sicher gehen und seine Liebsten bestmöglich schützen möchte, dem bleibt letztlich nur eine Möglichkeit: Möglichst weit weg, am besten mit einer Hauswand dazwischen. Denn weder das Coronavirus, noch die Grippe, noch einer der vielen Nashorn-Erkältungsviren stellen per E-Mail, Chat oder traditioneller Weihnachtskarte eine Gefahr dar – es sei denn, der Postbote oder die Postbotin überbringt den Gruß persönlich und atmet aus. Wer immer noch gemeinsam ausgehen und feiern möchte – und das dürfte die überwiegende Mehrheit sein –, kann seinen Status mittlerweile mit einer relativ einfachen, aus der Pandemie gelernten Methode einigermaßen genau überprüfen: einem Schnelltest im Supermarkt oder in der Apotheke oder Apotheke. Solche Antigentests funktionieren nicht nur beim Coronavirus, sondern auch bei den beiden Grundgrippetypen A und B sowie RSV.

Dies umfasst wichtige Krankheitserreger, jedoch längst nicht alle Erreger, die eine „Erkältung“ (also einen grippalen Infekt) auslösen können. Reicht es also, zumindest auf die Symptome zu achten? Tatsächlich gilt für die genannten Viren die Faustregel: Ich kann andere ungefähr so ​​lange anstecken, wie ich selbst leide. Aber leider ist das nicht die ganze Wahrheit. Schauen wir uns einige Details an, beginnend mit COVID-19, da es sich um einen Erreger handelt, an den wir uns in den letzten Jahren gewöhnt haben, und einige Überlegungen auch für andere „Urlaubsviren“ gelten.

Warum ist es dieses Jahr anders

Tatsächlich haben wir uns angepasst: Das Virus Sars-CoV-2 verursacht nicht mehr so ​​viele schwere Erkrankungen, weil es zu Beginn der Pandemie selbst auf Intensivstationen kaum zu bewältigen war. Einer der wichtigsten Gründe ist, dass wir – der potenzielle „Wirt“ – durch Impfung und Genesung nach einer Infektion eine solide Grundimmunität erlangen. Das schafft ein Gefühl der Sicherheit. Allerdings schützt eine breite Immunität in der Bevölkerung noch immer nicht vor einer Infektion, sondern „nur“ vor deren schwerwiegenderen Folgen. Grundsätzlich kann sich also jeder anstecken. Bekannte Regeln in der Pandemie gelten weiterhin: Mit zunehmendem Alter und der Entwicklung von Vorerkrankungen steigt die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs von Covid-19. Es ist also nicht nur eine Frage der Höflichkeit, bei Begegnungen vorsichtig zu sein: Oma ist in ihren Achtzigern und leidet an Asthma. Tante Frieda lebte seit Jahren mit hohen Zuckerwerten. Wer mit einer solchen Vorerkrankung an einer Versammlung teilnimmt, ist weiterhin dem Risiko ausgesetzt, bei einer Infektion mit dem Coronavirus schwere Symptome zu entwickeln, auch wenn er möglicherweise geimpft ist und genesen kann. Das muss nicht tödlich enden. Doch die vielfältigen Beschwerden im Zusammenhang mit dem noch wenig verstandenen „Long-Covid“ sind mehr als nur Gerede oder Einbildung. Das ist jetzt klar. Und es kann bei jungen, gesunden Menschen zu langfristigen Lähmungen führen. Eine Corona-Infektion ist immer mit Risiken verbunden. Eine der ersten Erkenntnisse über das damals neue Virus war der Zeitpunkt der Infektion: etwa einen Tag vor Auftreten der ersten Symptome – sofern das Virus sichtbar wurde. Auch heute noch kann das Virus von infizierten Personen übertragen werden, die keine Krankheitssymptome aufweisen. Selbstverständlich kann es während der mehrtägigen Inkubationszeit dennoch zu Gliederschmerzen und Kopfschmerzen, aber auch zu erhöhter Körpertemperatur und sogar Fieber (über 38 Grad) kommen. Unabhängig davon ist es nie eine schlechte Idee, vor den gemeinsamen Feierlichkeiten einen Schnelltest zu machen. Wenn Sie Symptome haben? Dann möchten Sie wahrscheinlich sowieso nicht feiern. Aber selbst wenn es Ihnen relativ besser geht, ist das Risiko, dass andere sich anstecken, nicht gleich null.

Eine kürzlich durchgeführte Studie mit fast hundert Patienten, die sich routinemäßigen Tests sowie einer sorgfältigen virologischen Untersuchung von Abstrichen unterzogen, zeigte, dass Erwachsene mit einer leichten Erkrankung zehn bis vierzehn Tage nach Auftreten der Symptome immer noch lebensfähige Flüssigkeit ausschieden. Virus. Das entscheidende Maß für das Infektionsrisiko sind nicht die typischerweise in Schnelltests untersuchten viralen Proteine, die „Spikes“, mit denen Krankheitserreger an Wirtszellen andocken. Wichtiger war der Nachweis eines Proteins aus der genetischen Hülle des Erregers namens N („Nukleokapsid“). Wenn jemand positiv auf dieses Protein getestet wird, scheidet er auch „lebende“ Viren aus. Daher kann Sars-CoV-2 durch „Kulturen“ von Nasenabstrichen gewonnen und in Zellen verbreitet werden. In dieser Zeit besteht auch für andere die Gefahr einer Ansteckung. Allerdings drückt niemand den Knopf oder wird letztendlich ansteckend. Die Konzentrationen der ausgeschiedenen Viren stiegen zunächst rasch an, sanken dann aber mit fortschreitender Covid-19-Erkrankung relativ schnell ab. Auch kurz vor dem Ausbruch und in den ersten fünf Tagen nach dem Ausbruch waren die Zahlen am höchsten. Dies entspricht auch den aktuellen medizinischen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts. Als Faustregel gilt, dass zwei Wochen nach der eigenen Erkrankung ein sinnvoller (wenn auch nicht garantiert sicherer) Zeitpunkt sind, um nach Covid-19 wieder bedenkenlos mit anderen in Kontakt treten zu können.

JEDES JAHR WIEDER: KLASSISCHE GRIPPE

Dass die eigenen Krankheitssymptome einigermaßen ansteckend sind, gilt auch für die Grippe. Etwa eine Woche nach dem ersten Auftreten der Symptome besteht für andere Menschen in der Regel kein großes Infektionsrisiko mehr. Der Bereich kann jedoch variieren. Dies bedeutet, dass Kinder oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem das Virus länger verbreiten können. Die Grippe ist ansteckend, noch bevor sie Menschen mit Symptomen befällt. Sobald jedoch Symptome auftreten, ist es unter realen häuslichen Bedingungen schwierig, sich innerhalb von etwa drei Tagen erneut anzustecken, da die Viruskonzentration deutlich gesunken ist. Dies sind zumindest die Ergebnisse einer 2015 veröffentlichten Studie der Weltgesundheitsorganisation in Zusammenarbeit mit der Universität Hongkong und dem Institut Pasteur in Paris. Zumindest bei Erwachsenen hatten das Alter oder eine mögliche Behandlung mit dem Grippemittel Oseltamivir keinen Einfluss auf die Infektiosität. Auf die Frage, ob die genaue Art des Grippevirus keinen großen Einfluss darauf hat, wie lange eine Person andere anstecken kann. Allerdings kann ein anderes Merkmal überraschenderweise dazu führen, dass Erwachsene das Virus länger als gewöhnlich ausscheiden: starkes Übergewicht. Dies beobachtete ein amerikanisches Forscherteam vor einigen Jahren in einer Studie in Nicaragua. Wer einen BMI (Body-Mass-Index) über 30 hatte und daher fettleibig war, brauchte etwa 40 Prozent länger, um das Virus auszuscheiden als schlanke Menschen. Dieser Befund gilt nur für Influenza A, nicht für Influenza B. Um vor dem Urlaub eine eigene Risikoeinschätzung durchzuführen, kann es dennoch sinnvoll sein, einen zusätzlichen Tag für die Infektionsphase einzuplanen. Das ist also mindestens fünf oder sechs Tage nach dem Auftreten der Grippesymptome und nicht wie im Durchschnitt drei oder vier Tage.

Absolut sicher sind Sie, so der Rat der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Halten Sie sich nach den ersten Grippesymptomen eine Woche lang von anderen fern. Der gleiche Zeitraum gilt für eine RSV-Virusinfektion – drei bis acht Tage – bei Menschen mit einem funktionierenden Immunsystem. Allerdings kann das Virus auch bereits vor Auftreten der ersten Krankheitssymptome hoch ansteckend sein. Als Faustregel gilt, dass der gleiche Zeitrahmen auch für viele verschiedene Rhinoviren gilt. Doch es gibt einen Unterschied: Diese Erkältungserreger und RSV werden nicht nur hauptsächlich über Tröpfchen und Aerosole verbreitet, Es kann aber auch sehr gut durch Abstriche infiziert werden. Dadurch können sie an Türgriffen, Handläufen in Bussen oder Bahnen oder den Griffen von Einkaufswagen „kleben“.

Aber seien Sie noch einmal gewarnt: Wie bei allen genannten Viren besteht ein hohes Risiko, andere anzustecken, bevor Sie es durch Schnupfen, Husten oder heisere Stimme bemerken. Wenn Sie also über die Feiertage eine besonders sensible Person treffen möchten, bei der das Risiko einer schweren Erkrankung deutlich zu erkennen ist, sollten Sie kurz vor dem Besuch über einen Schnelltest nachdenken. Es ist sicherlich keine gute Idee, an Heiligabend oder sogar am Tag davor in letzter Minute noch Geschenke oder Lebensmittel einzukaufen. Mit ein wenig gesundem Menschenverstand können Sie sicher bleiben und trotzdem nicht allein gelassen werden. Natürlich sind auch nach dem offiziellen Ende der Epidemie gründliches Händewaschen und das Tragen einer Maske nicht verboten.

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Quelle: www.stern.de

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