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Bürgermeister plädiert für Atommüll-Verbleib in Jülich

Atommüll
Ein Warnhinweis «Radioaktiv» hängt am Eingang eines Zwischenlagers.

In der Debatte um den möglichen Transport von Atommüll nach Ahaus hat sich Jülichs Bürgermeister Axel Fuchs für einen Verbleib der 152 Castor-Behälter in seiner Stadt ausgesprochen. «Ich könnte mir auch ein Zwischenlager in Jülich vorstellen», sagte der Parteilose am Samstag in WDR 5. In seiner Kommune gebe es die Expertise, schließlich gebe es dort seit den 50er Jahren ein Atom-Forschungszentrum und der Lagerungsspezialist JEN sei vor Ort. Hinzu komme, dass die Jülicher Bevölkerung das Thema «unaufgeregt» betrachte. «Daher würde es sich ein Stück weit anbieten, hier ein Zwischenlager zu bauen.»

Die Genehmigung für das jetzige Zwischenlager, in dem der Atommüll derzeit lagert, lief Mitte des vergangenen Jahrzehnts ab. Die Frage, wie es weitergeht, ist noch unbeantwortet. Eine Option ist der Transport in ein bereitstehendes Zwischenlager in Ahaus im Norden von NRW, wo sich allerdings lokaler Protest formiert hat. Eine Probe-Fahrt dorthin fand bereits statt.

Jülichs Rathauschef Fuchs sieht die Ahaus-Option kritisch und weist darauf hin, dass eine Verlegung aufwendig wäre und seine Stadtverwaltung als Ordnungsbehörde und Straßenbaulastträger stark beschäftigen würde. «Das ist ja nicht ein Transport, sondern wir reden von 152 Transporten.»

Ein Verbleib in Jülich ist die andere Option, hierfür haben sich CDU und Grüne 2022 in ihrem Koalitionsvertrag ausgesprochen. Bis so ein Neubau fertig wäre, könnte es aber noch etwa zehn Jahre dauern. Auf die Frage, ob das jahrelange Abwarten nicht mit Risiken für Jülich verbunden wäre, sagte Fuchs: «Da wird ein Stück weit dramatisiert.» Es handele sich um keine «verrosteten Fässer in einer Salzgrotte», sondern «die stehen da sehr akkurat gestapelt in einer vernünftig aufgebauten Halle, nur eben ohne Genehmigung». Die Lagerung in Jülich sei sicher, sagte der Kommunalvertreter.

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