Brief an Wegener: Verband hält an Mobilitätsgesetzen fest
Mehr als 70 Berliner Vereine, Organisationen und Unternehmen haben sich öffentlich für die Beibehaltung des Mobilitätsgesetzes ausgesprochen. In einem offenen Brief an Landeshauptmann Kai Wegner sowie die Fraktionen von CDU und SPD kritisierten sie mögliche Änderungen des 2018 vom rot-grünen Senat beschlossenen und später erweiterten Gesetzes, das Fußgänger, Radfahrer und Radfahrer sowie die ÖPNV-Planung in den Vordergrund stellt. In dem am Freitag veröffentlichten Brief des Vereins Changing Cities heißt es: „Das Mobilitätsgesetz ist ein gemeinsam erarbeiteter Plan, um allen Menschen und Unternehmen in und um Berlin eine sichere, klimafreundliche, wirtschaftlich und sozial ausgewogene Mobilität zu ermöglichen.“ h2>Die Unterzeichner warnen gegen die Ideen von gestern
Um Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, sollten die CO2-Emissionen nach Ansicht der Unterzeichner bis 2030 halbiert werden. „Das Mobilitätsgesetz ist der Schlüssel zur Erreichung dieses Ziels.“ Die von der CDU-Fraktion vorgeschlagenen Änderungen weichen von diesem Ziel ab. „Eigentlich soll damit der Kfz-Verkehr stabilisiert werden“, steht hier die Kritik im Fokus. „Wir können die Probleme von heute und morgen nicht mit den Ideen von gestern lösen – etwa mit dem Bau einer autogerechten Stadt.“ Sich verändernde Städte befürchten, dass insbesondere der Ausbau des Fahrradverkehrs stark eingeschränkt wird.
Viele Menschen in Berlin möchten zu Fuß gehen, Rad fahren und öffentliche Verkehrsmittel nutzen. „Aber Infrastruktur und Dienstleistungen sind so unzureichend, dass viele Menschen glauben, Autos seien als Reisereserve notwendig.“ Das Transportgesetz soll den öffentlichen Nahverkehr und Radwege ausbauen. „Wir fordern daher alle, denen Berlin am Herzen liegt, insbesondere die SPD-Bundestagsfraktion und alle politischen Kräfte, die gemeinsam am Mobilitätsgesetz gearbeitet haben, auf, diesen Vorschlag entschieden abzulehnen.“
Die Liste der Unterzeichner reicht von Greenpeace zu Nextbike
Zu den Unterzeichnern des offenen Briefes gehören der Landesverband Berlin des Deutschen Umwelt- und Naturschutzbundes (BUND), die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace Berlin, der Verkehrsclub Deutschland Nordost, der ADFC Berlin und die Berliner Kommune Die Gruppe „Architects for Future“, darunter Berlin, Nextbike oder Business on Wheels, gehört zu mehreren Wissenschaftlern und Unternehmen.
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Quelle: www.dpa.com