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Bochum schlägt Union Berlin auf den letzten Platz

Nur Mainz und der SVD sind schlechter

Goncalo Paciencia (zweiter von rechts) traf zum 2:0 für Bochum..aussiedlerbote.de
Goncalo Paciencia (zweiter von rechts) traf zum 2:0 für Bochum..aussiedlerbote.de

Bochum schlägt Union Berlin auf den letzten Platz

Alle Hoffnung ist wieder verschwunden. Union Berlin erlitt in Bochum nach zwei starken Auftritten gegen Gladbach und Real Madrid einen Rückschlag. Neu-Trainer Bjelica steht in der Bundesliga vor alten Problemen. Zwei weitere Kellerkinder, Mainz und Darmstadt, zeigten zu Hause enttäuschende Leistungen.

VfL Bochum - 1. FC Union Berlin 3:0 (1:0)

Nach dem Abschied von der europäischen Bühne steckt Union Berlin erneut im Abstiegskampf fest. Im letzten Champions-League-Spiel gegen Real Madrid trennten sich die Eisernen 2:3 und vier Tage später verloren die Eisernen 0:3 (0:1) gegen den direkten Konkurrenten Bochum. Nach der zehnten Saisonniederlage in der 15. Runde der Bundesliga droht der Abstieg.

Takuma Asano (45.+5.), Gonçalo Paciência (54.) und Kevin Stöger (78., Elfmeter nach Videobeweis) bescherten dem VfL den zweiten Heimsieg in Folge. Die Westfalen bauten ihren Vorsprung auf die Berliner auf sechs Punkte aus. Für Union ist das letzte Spiel des Jahres das Finale gegen den 1. FC Köln am Mittwoch (18:30 Uhr). Bochum hingegen kann relativ problemlos zum Tabellenführer Bayer Leverkusen reisen.

Im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Hoffenheim nahm VfL-Trainer Thomas Leitch vier Anpassungen vor, darunter die Startelf mit Pasincia und Christopher Antwi-Adje, Innenverteidiger Kevin Shi Lotterback kehrt nach einer Gelbsperre zurück. Union-Trainer Nenad Bjelica musste auf den verletzten Nationalspieler Robin Gosens verzichten; Kroatien unter Sheraldo Becker einen Angriffsspieler mehr als gegen Real Madrid.

Über die Stimmung rund um den Boykott des Investorendeals der Deutschen Fußball Liga (DFL) sind sich die Fans nicht ganz einig: Aus verschiedenen Ecken des Stadions sind immer wieder „VfL, VfL“-Rufe zu hören, mit organisiertem Publikum und mehr Pfeifen Sie als Antwort. Das Spiel begann ebenso chaotisch: Bochum hatte durch einen Kopfball von Kevin Stöger (3.) die erste große Chance, doch viele Pässe landeten auf beiden Seiten des Gegners. Zwölf Minuten und genau zwei Sekunden später regnete es Tennisbälle aus der Ligakurve und Schiedsrichter Sven Jablonski musste das Spiel für vier Minuten unterbrechen. „Ihr zerstört unseren Sport“, skandierten Fans beider Vereine.

Als der Ball erneut rollte, verfehlte Asano mit einem Fallrückzieher beinahe das Berliner Tor (zum 18. Mal). Die Hausherren blieben dominant: Pacencia scheiterte an Union-Torwart Frederik Rönnow (28.), später scheiterte auch Asano (31.). Die Gäste brauchten einen Defensivdurchbruch von Schloterbeck, um eine erste Chance zu bekommen, doch der Verteidiger parierte den Schuss von Janik Haber (33.) auf der Torlinie.

Erst in der Nachspielzeit ging der VfL verdient in Führung: Asano traf nach Stögers Ecke. Kurz nach der Pause schloss Paciencia einen mustergültigen Konter durch Torwart Manuel Riemann über Asano und Antwi Adjei zum 2:0 ab. An diesem Punkt steht der Sieg fest.

Darmstadt - Wolfsburg 0:1 (0:0)

Die Diskussionen um Wolfsburgs Trainer Niko Kovac sind vorerst beendet. Trotz chronischer zahlenmäßiger Unterlegenheit besiegten die Niedersachsen Schlusslicht Darmstadt 98 mit 1:0 (0:0). Zuvor hatte Wolfsburg aus acht Ligaspielen nur vier Punkte geholt und war aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Lovro Mayer (63.) erzielte den entscheidenden Treffer für den niederländischen Klub und verhinderte so die siebte Niederlage in Folge. Darmstadt war nicht geholfen, als Wolves-Verteidiger Maxence Lacroix nach einer Notbremsung vorzeitig vom Platz gestellt wurde (27.). Seit acht Spielen warten die Hessen auf den Sieg.

„Natürlich wissen wir, wie wichtig das Spiel ist. Wir haben eine Verantwortung“, sagte Kovac kurz vor Anpfiff im TV-Sender Sky. „Ich weiß, dass ich als Trainer das tun muss – ich weiß davon.“ Sportdirektor Ma Serge Schäfer drückte kürzlich sein Vertrauen in den Trainer aus. In ihrem letzten Spiel des Jahres trifft der niederländische Klub am Mittwoch auf Rekordmeister Bayern München.

Vor 16.900 Zuschauern hatte die Auswärtsmannschaft in der 3. Minute ihre erste Chance. Der Schuss von Matthias Svanberg scheiterte am Darmstädter Torhüter Marcel Schoon. Auch in Darmstadt protestierten Fans gegen das grüne Licht des deutschen Profifußballs für den Einstieg von Geldgebern. „Unser Votum soll DFL-Investoren abschrecken“, hieß es auf einem Banner von Lilien-Anhängern. Nach einer Viertelstunde musste das Spiel für zweieinhalb Minuten unterbrochen werden, weil in der Fanzone der Gastmannschaft zahlreiche Feuerwerkskörper gezündet wurden.

Wenn der Fußball wieder losgeht, ist der Kampf Trumpf. Die stark geschwächten Gastgeber mussten ohne Kapitän Fabian Holland, Aaron Seidel, Fraser Hornby, Brayden Manu, Oscar Wilhelmsen und Marvin Mellor auskommen. Um mit Tom und Christoph Zimmermann auszukommen, sind sie oft überzeugender als Wolfsburg. Zudem ließ die Eigenkraft der Gäste schnell nach. Lacroix wird von Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) vom Platz gestellt. Der Franzose hatte zuvor gegen Luca Pfeiffer den Ball kassiert und als „letzter Mann“ seinen Gegenspieler gefoult.

Da Kapitän Maximilian Arnold, Lucas Nmecha, Rogelio, Armin Sarr und Patrick Wimmer gesperrt waren, konzentrierte sich die zehnköpfige Mannschaft der Wolfsburger auf die Verteidigung. Die einfallslosen Darmstädter kamen mit einem schwachen Schuss bis zur Halbzeit nicht zu einer Torchance. In der zweiten Runde ging es besser. Beide Teams hatten zumindest einige Halbzeitchancen. Majerle brachte den Ederland Football Club mit seinem ersten erfolgreichen Abschluss des Spiels in Führung. In der 76. Minute vergab Pfeiffer die große Chance zum Ausgleich.

1. FSV Mainz 05 - 1. FC Heidenheim 0:1 (0:1)

Die Lage des FSV Mainz 05 im Abstiegskampf wird immer bedrohlicher. Eine Woche nach dem 0:0 gegen den 1. FC Köln unterlag die Truppe von Trainer Jan Siewert mit 0:1 (0:1) beim 1. FC Heidenheim und verpasste damit im nächsten Spiel gegen den direkten Konkurrenten die dringend benötigte Chance auf einen Befreiungsschlag.

Die Neulinge werden den Rückstand auf Mainz, das weiterhin auf dem direkten Abstiegsplatz liegt, auf 8 Punkte vergrößern. Marvin Pillinger (12.) verhilft Heidenheim (17 Punkte) zur Siegesserie, während die 05er (9.) in Spiel 6 unter Siewert scheitern. Zweite Niederlage.

Das erste offizielle Spiel zwischen den beiden Klubs sollte lange Zeit eine schwierige Angelegenheit werden – und alle Anzeichen deuteten darauf hin, denn die schwächste Heimmannschaft spielte gegen die schlechteste Gastmannschaft der Liga. „Es geht nicht um ein gutes Spiel, sondern darum, Punkte zu holen“, betonte Siewert bereits im Vorfeld.

Obwohl die organisierten Fans aus Protest gegen den umstrittenen Investorendeal der DFL in den ersten zwölf Minuten des Spiels schwiegen, brachten sie auf dem Platz kein wirklich tolles Spiel hervor. Kaum war der Boykott vorüber, punktete Pillinger zur Heidenheimer Führung – wie so oft nach einem toten Ball.

Die Gastgeber zeigten in den letzten Spielen im Finale in Köln (0:0) und gegen Freiburg (0:1) trotz zahlreicher Torchancen gravierende Schwächen, waren aber auch über weite Strecken des Spiels einsatzbereit. Auch am Samstag gab es Schwierigkeiten. FCH-Torhüter Kevin Müller reagierte stark auf die gefährlichsten Mainzer Schüsse von Brayan Gruda (26.) und Marco Richter (32.).

Vor 27.200 Zuschauern konzentrierte sich Heidenheim weitgehend ausschließlich auf die Verteidigung, nach dem ersten Tor ging es nur noch wenig voran. Doch das Spiel verlief auf einem sehr überschaubaren Niveau, da die Mainzer es trotz ihrer Bemühungen nicht schafften, sich zusammenzureißen.

Nach der Halbzeitpause steigerten die Mainzer die Anzahl der Schüsse, hatten aber weiterhin kein Schussglück. Ludovic Ajok (49.) traf den rechten Außenpfosten, Jonathan Burkat (51.) traf kurz darauf den linken Pfosten und Leonard Maloney (52.) schoss den Ball nach einem Sturz am Außennetz.

Mainz hatte weiterhin gute Chancen durch Richter (67./69.) und den eingewechselten Bundesliga-Neuling Marcus Müller (74.). Die Führung Heidenheims ist immer sympathischer geworden.

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Quelle: www.ntv.de

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