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Beschwerden aufgrund von Verkehrsproblemen im Zug nehmen zu

Derzeit bereiten marode Infrastruktur, Personalmangel und viele Baustellen an der Bahn den Pendlern großen Ärger. Nach Angaben des Fahrgastverbandes Pro Bahn sind alle Landesteile betroffen.

Am Mainzer Hauptbahnhof gibt es einen ICE. Foto.aussiedlerbote.de
Am Mainzer Hauptbahnhof gibt es einen ICE. Foto.aussiedlerbote.de

Bahn - Beschwerden aufgrund von Verkehrsproblemen im Zug nehmen zu

Für den Zugverkehr läuft es derzeit oft nicht gut. Zugausfälle oder -verspätungen, unbemannte Stellwerke und alternative Busverbindungen scheinen fast an der Tagesordnung zu sein. Der hessische Landesfahrgastverband Pro Bahn teilte auf Anfrage mit, dass die Zahl der Beschwerden in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen habe. „In diesem Jahr rechnen wir mit mindestens einer Verdoppelung“, erklärte Landesvorsitzender Thomas Kraft.

Im ganzen Land gibt es Probleme wegen unbemannter Stellwerke. Kraft sagte, die Probleme seien inakzeptabel: „In der fast 190-jährigen Eisenbahngeschichte hat es das noch nie in so eklatanter Weise gegeben, schließen wir mal die Auswirkungen der Weltkriege aus.“ Der Verband forderte, Fahrdienstleiter und andere Berufe als systemrelevant einzustufen wichtig, ähnlich wie Gesundheitsberufe. Fällt ein Stellwerk über mehrere Tage aus, etwa am größten Güterterminal im hessischen Mainz-Bischofsheim, kommt es zu Lieferketten in ganz Mitteleuropa.

Als Gründe nannte die Deutsche Bahn Personalmangel und steigende Krankheitsraten. Lokführer, Fahrdienstleiter und Wartungspersonal sind allesamt hochspezialisiert und können bei Engpässen nicht einfach anderweitig eingesetzt werden. Es gibt auch viele Baustellen.

Wie in anderen Branchen ist auch die Rekrutierung von Mitarbeitern schwierig. Allerdings werde eine „riesige“ Zahl an Mitarbeitern gebildet, um die Bahn zu stärken und für bessere Qualität zu sorgen. Im Jahr 2023 werden Einstellungen und Qualifikationen im fünfstelligen Bereich liegen. Dies ist auch für 2024 geplant. Gleichzeitig schreiten Standardisierung, Automatisierung und Digitalisierung voran.

Die S-Bahn im Rhein-Main-Gebiet verfehlt weiterhin ihre Pünktlichkeitsziele. Der Wert blieb per Ende November bei rund 88 %, wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) auf Anfrage mitteilte. Das bedeutet, dass durchschnittlich 12 von 100 Fahrspuren ihr Ziel nicht zur geplanten Zeit erreichen. Als Verspätung gilt in der Regel ein Zug, der mindestens sechs Minuten Verspätung hat. Die Gründe sind überlastete Schienennetze, schwere Bauarbeiten, Personalmangel, kurzfristige Krankheitsmeldungen und unpünktliche Fernverkehre.

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Quelle: www.stern.de

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