- Bayern muss die Klimaschutzmaßnahmen weiter verstärken
Grünehausgasemissionen in Bayern nahmen im Vergleich zum Vorjahr 2022 deutlich ab, wie der Klimabericht 2023 zeigt. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 87,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen, was 3 Millionen Tonnen oder 3,3 Prozent weniger als im Jahr 2021 entspricht. Der Bericht, den die Deutsche Presse-Agentur in München erhielt, zeigt, dass die Emissionen im Jahr 2021 knapp unter 92 Millionen Tonnen lagen. Der Bericht führt diese Entwicklung auf steigende Energiekosten und die wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Überfalls auf die Ukraine zurück.
Bis 2040 strebt Bayern die Klimaneutralität an.
Laut dem neuen Klimaschutzgesetz des Freistaats soll Bayern bis 2040 klimaneutral sein. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen pro Kopf um 65 Prozent im Vergleich zu den Werten von 1990 reduziert werden. Das bedeutet, dass die Emissionen bis dahin auf 3,5 Tonnen pro Kopf gesenkt werden müssen. Im Jahr 2022 lagen sie noch bei 6,6 Tonnen pro Kopf. "Um das Klimaziel 2030 zu erreichen, müssen Anstrengungen in allen Bereichen und auf allen Ebenen verstärkt werden", heißt es im Bericht.
Auch die absolute Menge an CO2-Emissionen, die von 112 Millionen Tonnen in 1990 auf 47 Millionen Tonnen bis 2030 reduziert werden muss, berücksichtigend den Bevölkerungswachstum, zeigt die Größenordnung der Anstrengungen.
Positive Bewertung durch den Umweltminister
Trotz des langen Weges zur Klimaneutralität zeigt sich Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) zufrieden: "Der Bericht zeigt, dass wir mit der Klimaschutzpolitik in Bayern auf dem richtigen Weg sind. Klimaschutzmaßnahmen greifen." Die Bayerische Staatsregierung sieht das Klimaschutzgesetz, die Klimamilliarde und das Bayerische Klimaschutzprogramm als Dreiklang. "Das Bayerische Klimaschutzprogramm ist das Herz der bayerischen Klimapolitik."
In Bayern macht Kohlendioxid (CO2) mit einem Anteil von 81,4 Prozent den größten Teil der Treibhausgase aus, das vor allem im Verkehr und in der Wärmeerzeugung freigesetzt wird. Weitere wichtige Treibhausgase sind Methan (11,5 Prozent), Distickstoffmonoxid (5,3 Prozent) und synthetische fluorierte Gase (1,8 Prozent). Die meisten Methan- sowie Distickstoffmonoxid-Emissionen stammen aus der Landwirtschaft.
Durch seine hohe Bevölkerungsdichte liegt Bayerns Pro-Kopf-Emissionen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 8,9 Tonnen.
Der verkehrsintensivste Sektor in Bayern ist der Verkehr, der im Jahr 2022 rund 25 Millionen Tonnen ausstieß und seit 1990 die geringste Reduzierung der Treibhausgasemissionen (-5,1 Prozent) aufwies. Der Gebäudesektor folgt mit einer Reduzierung der THGs um 20,2 Prozent im Vergleich zu 1990 im Jahr 2022.
Die Industrie folgt mit einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 25 Prozent und einem Wert von 17 Millionen Tonnen im Jahr 2022. Die Emissionen aus der Landwirtschaft und dem Energiesektor nahmen ebenfalls signifikant ab: Im Jahr 2022 wurden etwa 15 Millionen Tonnen (-22,9 Prozent im Vergleich zu 1990) von der Landwirtschaft und 12 Millionen Tonnen (-29,8 Prozent) vom Energiesektor ausgestoßen.
Das Klimaschutzprogramm enthält 110 Einzelmaßnahmen.
Der Klimabericht bewertet die durch das Klimaschutzprogramm erreichten Treibhausgasreduktionen, die im Jahr 2022 insgesamt über 733.000 Tonnen CO2-Äquivalente betrugen. Allerdings lagen für einige Maßnahmen keine Emissionsreduktionsdaten vor. Das Bayerische Klimaschutzprogramm umfasst 110 Einzelmaßnahmen in fünf Handlungsfeldern: Erneuerbare Energien und Stromversorgung, natürliche CO2-Speicherung (Wald, Moore, Wasser), Klimabau und Architektur, intelligente und nachhaltige Mobilität sowie Clean Tech, Klimaforschung und grüne IT.
Die Kommission lobt Bayern für die signifikante Reduzierung der Treibhausgasemissionen und führt das Klimaschutzprogramm als einen der wichtigsten Beiträge an. Bis 2030 erwartet die Kommission, dass Bayern seine Pro-Kopf-Emissionen weiter senken wird, um mit seinen Klimaneutralitätszielen in Einklang zu stehen.