Bahnstreik: Lokführer legen ab Donnerstagnacht ihre Arbeit nieder
Nach GDL-Angaben streiken neben der Deutschen Bahn auch Transdev, AKN Eisenbahn, City-Bahn Chemnitz und acht Personaldienstleister. Die Gewerkschaft gab kürzlich bekannt, dass Gespräche mit Transdev, die Regionallinien in mehreren Bundesländern betreibt, gescheitert seien, und auch Gespräche mit der Deutschen Bahn seien vor rund zwei Wochen gescheitert.
Die Deutsche Bahn warf der Lokführergewerkschaft Verantwortungslosigkeit vor. Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn, erklärte, dass die GDL Millionen Menschen, die nicht teilnehmen, das zweite Adventswochenende verderbe. Es wäre „unverantwortlich und egoistisch“, so kurz nach Beginn des Winters und vor Fahrplanänderungen zu streiken. Anstatt zu verhandeln, streikte die Gewerkschaft „wegen Forderungen, die nicht erfüllt werden konnten. Das war absolut unnötig“, fügte Seiler hinzu.
Nach eigener Aussage der Deutschen Bahn ist mit „erheblichen Folgen“ für die Fahrgäste während des Streiks zu rechnen. Das Unternehmen kündigte an, die Kunden so schnell und umfassend wie möglich zu benachrichtigen.
GDL-Chef Weselsky sagte, der bevorstehende Streik sei die letzte Aktion seiner Gewerkschaft in diesem Jahr. „Wir werden diesen Streik am Donnerstag und Freitag durchführen, der der letzte Streik des Jahres sein wird“, sagte Veselski am Mittwoch im MDR „Aktuell“. Der Gewerkschaftsvorsitzende betonte, dass es vor dem 7. Januar keinen Streik geben werde. Es wird weitere Streikaktionen geben.
Die Lokführergewerkschaft GDL fordert eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnte den Vorschlag ab, da er angesichts des Fachkräftemangels nicht umsetzbar sei. „Damit missachtet das Unternehmen nicht nur die berechtigten Bedürfnisse der eigenen Mitarbeiter“, erklärte GDL-Chef Weselski. „Sie untergraben auch dringend notwendige Maßnahmen zur erfolgreichen Personalrekrutierung.“
Die Gewerkschaft fordert außerdem eine Lohnerhöhung von 555 Euro und einen einjährigen Inflationsbonus von 3.000 Euro. Die Bahngesellschaft hat bisher eine Gehaltserhöhung von 11 % und einen Inflationsbonus von bis zu 2.850 € für 32 Monate vorgeschlagen. Unterdessen stimmen die GDL-Mitglieder derzeit über häufigere und längere Arbeitskonflikte ab. GDL-Chef Weselsky sagte, die Auszählung der Stimmen solle noch vor Weihnachten erfolgen.
„Wir sind jederzeit und an jedem Ort verhandlungsbereit“, betonte DB-Personalvorstand Seiler am Mittwoch. „Es gibt viel zu tun: die abschließende Klärung der Weihnachtsthematik, die Gestaltung des 11-Prozent-Angebots und die Entwicklung von Lösungen für Mitarbeiter und Kunden.“
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Quelle: www.stern.de