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Auf dem Weg zum Mond, zum Mars und darüber hinaus – die Pläne von acht Raumfahrtnationen für 2024

Rohstoffe auf dem Mond gelten als lukratives Ziel. Fünfzig Jahre nach der Landung der USA auf dem Mond wollen einige Länder zum Mond zurückkehren. Zumindest beim ersten Flugbesuch könnten die Amerikaner die Nase vorn haben.

Die Abbildung zeigt Astronauten der Artemis-Mission bei der Arbeit auf der Mondoberfläche..aussiedlerbote.de
Die Abbildung zeigt Astronauten der Artemis-Mission bei der Arbeit auf der Mondoberfläche..aussiedlerbote.de

Inhaltsverzeichnis

  • USA
  • China
  • Europa
  • Indien
  • Russland
  • Japan
  • Südkorea
  • Arabische Welt

USA, Europa und Co. - Auf dem Weg zum Mond, zum Mars und darüber hinaus – die Pläne von acht Raumfahrtnationen für 2024

Auch das größte jemals gebaute Raketensystem explodierte kürzlich bei seinem zweiten Test. Der Hersteller SpaceX bleibt jedoch optimistisch, was seine Zukunftspläne für Starship angeht. Auch Bill Nelson, Chef der NASA, schrieb auf Twitter: „Die NASA und SpaceX werden zusammenarbeiten, um Menschen zurück zum Mond, zum Mars und darüber hinaus zu bringen.“ Die Vereinigten Staaten sind keineswegs das einzige Land, das sich dem Weltraumprogramm verschrieben hat – In Insbesondere China hat sich zu einem hervorragenden Luft- und Raumfahrtland entwickelt. Übersicht über geplante Aufgaben:

USA

Die NASA freut sich darauf, im Jahr 2024 den ersten bemannten Start im Rahmen des Artemis-Programms durchzuführen. Nach einem erfolgreichen unbemannten Test Ende 2022 sollen im kommenden November drei Männer und eine Frau im Rahmen der zehntägigen Artemis-2-Mission den Mond umkreisen. Im Jahr 2025 werden mit Artemis 3, zumindest wie derzeit geplant, zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und ein nicht-weißer Mensch.

Darüber hinaus laufen die Vorbereitungen für die Mond-Raumstation weiter. Elon Musks privates Raumfahrtunternehmen SpaceX hat weitere Starship-Tests angekündigt. Das bislang leistungsstärkste Raketensystem der Weltraumgeschichte wird eines Tages zum Mond und zum Mars fliegen.

Auch der teure Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) läuft weiter. Mehrere Astronauten planen, mit der Raumsonde Crew Dragon von SpaceX dorthin zu fliegen, und im Frühjahr brachte Boeings problematisches Starliner-Programm erstmals Menschen dorthin.

China

China, längst zur Weltraummacht geworden, hat auch den Mond und den Mars im Visier. „Es ist unser ewiger Traum, das weite Universum zu entdecken, die Luft- und Raumfahrtindustrie zu entwickeln und unser Land zu einem mächtigen Luft- und Raumfahrtland auszubauen“, hat sich Staatschef Xi Jinping dieses Ziel gesetzt.

Bis 2030 sollen die Chinesen auf dem Mond landen. Angesichts der erheblichen Verzögerungen im Artemis-Programm ist es nicht undenkbar, dass sie früher als die ersten neuen amerikanischen Mondwanderer den Mond umkreisen würden. Das längerfristige Ziel besteht darin, eine Forschungsstation aufzubauen und andere Länder explizit zur Teilnahme einzuladen. Nach Angaben Chinas und eigenen Angaben haben Weißrussland, Südafrika, Venezuela, Pakistan, Russland und Aserbaidschan eine Zusammenarbeit vereinbart.

Als einen Schritt auf diesem Weg wird die unbemannte Mondmission Chang'e-6 in diesem Frühjahr erstmals Proben von der Rückseite eines Erdsatelliten sammeln und sie zur Erde zurückbringen. Zwei Jahre später plant „Chang'e 7“ eine präzise Landung auf der antarktischen Seite, um den Bau der Raumstation vorzubereiten. Später werden chinesische Astronauten der „Chang'e 8“ folgen, um auf dem Mond zu landen.

Auch China hat ehrgeizige Projekte zur Erforschung des Mars im Auge. Auch China verfügt bereits über eine eigene Raumstation, Tiangong, und erst im Oktober ist ein Team von drei Astronauten zur Raumstation aufgebrochen.

Europa

Astronauten selbstständig zum Mond zu schicken, ist für Europa derzeit kein Problem. Die Europäische Weltraumorganisation ESA setzt bei der Partnerwahl weiterhin auf die USA: Die ESA liefert das European Service Module (ESM) für die Raumsonde Orion des Artemis-Programms, die von Airbus Built in Bremen betrieben wird.

Weder „Artemis 2“ noch „Artemis 3“ sollen von ESA-Astronauten geflogen werden, sondern nur „Artemis 4“ und „Artemis 5“. Es ist noch ein weiter Weg. Es ist unklar, ob er oder sie einer von zwei von vier Astronauten auf einer Mission sein wird, die nicht nur zum Mond fliegt, sondern ihn auch betritt. „Das steht noch nicht fest“, sagte der Geschäftsführer der Europäischen Weltraumorganisation Joseph Aschbach kürzlich. Eine Entscheidung will die NASA erst nach dem Artemis-2-Flug treffen.

Im nächsten Jahr will die ESA gemeinsam mit Partnern Erdbeobachtungssatelliten wie „Sentinel-2C“, „EarthCare“ und „Biomass“ starten. Ihr Zweck besteht unter anderem darin, Daten über Waldbedingungen, Wolkenbildung und Aerosole bereitzustellen. Viele der gewonnenen Werte sind wichtig, um den Verlauf des Klimawandels zu dokumentieren.

Darüber hinaus soll die neue Trägerrakete Ariane 6 nach mehreren Verzögerungen im Jahr 2024 starten – der erste Start war ursprünglich für 2020 geplant. Die ESA hat in diesem Jahr ihre Vorgängerrakete Ariane 5 ausgemustert, und auch die kleinere Vega-C-Rakete musste nach einem gescheiterten Start am Boden bleiben. Seitdem verfügt die ESA nicht mehr über eigene Ressourcen, um Satelliten ins All zu schicken.

Highlight dürfte auch der geplante Start von „Hera“ im Oktober sein. Die nach der griechischen Göttin benannte Sonde ist Teil einer Doppelmission der Europäischen Weltraumorganisation und der NASA zur Entwicklung von Abwehrmechanismen gegen einen möglichen Asteroideneinschlag auf der Erde. Die Dart-Sonde der NASA soll 2022 den Asteroiden Dimorphos treffen.

Indien

Indiens Raumfahrtprogramm wird immer ehrgeiziger: Premierminister Narendra Modi sagte kürzlich, er wolle bis 2035 eine indische Raumstation haben und bis 2040 den ersten Inder auf dem Mond landen. Nach der ehemaligen Sowjetunion, den USA und China gelang dem Land in diesem Jahr mit der unbemannten Sonde „Chandrayaan-3“ eine schwierige Landung auf dem Begleitstern der Erde.

Der Start der Venusmission „Shukrayaan-1“ ist für Ende nächsten Jahres geplant. Sreedhara Panicker Somanath, Direktor der indischen Weltraumbehörde, sagte, es könne Einblicke in die Zukunft der Erde geben. Bald wird es auch eine Mission zum Mars namens „Mangalyaan-2“ geben.

Russland

Russland will trotz des kostspieligen Krieges gegen die Ukraine die Ausgaben für sein Raumfahrtprogramm im nächsten Jahr von umgerechnet 321 Millionen Euro auf rund 3 Milliarden Euro erhöhen. Insbesondere sollen Unternehmen gefördert werden, die sich mit der Entwicklung wiederverwendbarer Trägerraketen und Antriebssysteme befassen. Das Land hofft auch, seine Mondpläne nach dem Absturz seiner Raumsonde „Luna-25“ voranzutreiben. Russlands erste Mondmission seit fast fünf Jahren scheiterte im August an der Landung auf dem Erdtrabanten. Kremlchef Wladimir Putin fordert nun, dass die Branche schneller voranschreitet und größere kommerzielle Erfolge erzielt. Die Zahl der russischen Satelliten muss um ein Vielfaches erhöht werden, und die Starts sollen kostengünstiger werden.

Die Vorbereitungen für den Bau einer Raumstation als Ersatz für die in die Jahre gekommene Internationale Raumstation laufen noch. Roskosmos-Chef Juri Borissow will dafür bis 2032 rund 6 Milliarden Euro ausgeben. Russland kooperiert eng mit Ländern wie China und Indien. Der Bau der russischen Orbitalstation (ROS) ist für den Start des ersten Moduls bereits im Jahr 2027 geplant.

Japan

Auch Asiens Hightech-Nation Japan treibt seine Projekte zur Erforschung von Mond und Mars voran. Anfang September startete die Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) den Mondlander „SLIM“ und ein Röntgenteleskop namens „XRISM“. „SLIM“ soll etwa drei bis vier Monate nach dem Start in die Mondumlaufbahn eintreten und einige Zeit später landen. Wenn das gelingt, wäre Japan das fünfte Land, dem es gelingt, auf dem Mond zu landen.

Japans Mondlander soll zukünftige Technologien für die Landung auf der Mondoberfläche testen. Diese Daten werden im Artemis-Programm verwendet. Japan will wie die ESA erstmals eigene Astronauten auf dem Mond landen.

Der Inselstaat plant außerdem eine Mission zum Mars. Das Jaxa-Projekt mit dem Namen Mars Moon Exploration (MMX) plant den Start einer Sonde zu den Marsmonden Phobos und Deimos im Jahr 2024/2025. Jaxa plant, beide Monde zu erkunden und Bodenproben von Phobos zu sammeln, in der Hoffnung, Hinweise auf den Ursprung des Mars und mögliche Spuren von Leben zu finden. Die Proben sollen 2029 in einer Raumkapsel zur Erde gebracht werden.

Südkorea

Auch Südkorea steigt in das neue Weltraumrennen ein. Eines der Ziele der viertgrößten Volkswirtschaften Asiens ist es, den Grundstein für künftige Mondaktivitäten zu legen. Nachdem die erste Mondsonde vor einem Jahr ihre Zielumlaufbahn erreicht hatte, schickte sie dieses Jahr Fotos von der Rückseite des Erdtrabanten. Es sollte auch mögliche Landeplätze erkunden. Südkorea hofft, im Jahr 2031 auf dem Mond landen zu können. Es ist unklar, ob es sich um eine unbemannte Landung eines Roboters handelt.

Südkorea gehört auch zu den Unterzeichnern des Artemis-Programms. Ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums erklärte, dass für 2024 zunächst keine großen Raketenstarts zur Weltraumforschung geplant seien. Die seit langem geplante Raumfahrtbehörde nach NASA-Vorbildern soll endlich durchstarten. Ziel ist es, Weltraumforschungsprojekte effektiver zu machen.

Arabische Welt

Im arabischen Raum verfolgen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ehrgeizige Raumfahrtpläne. Die Vereinigten Arabischen Emirate hoffen, einen weiteren Versuch zu unternehmen, einen Rover auf dem Mond zu landen, nachdem die Sonde des japanischen Raumfahrtunternehmens Ispace im April bei der Landung auf dem Mond gescheitert war. Dennoch lobte Mohammed bin Rashid, Herrscher des Emirats Dubai, die Bemühungen. Die VAE hätten „ihre Luft- und Raumfahrtindustrie in nur zehn Jahren von Grund auf aufgebaut.“

Saudi-Arabien konkurriert mit seinem kleineren, aber mächtigeren Nachbarn und hat Investitionen in die Raumfahrt in Höhe von mehr als zwei Milliarden US-Dollar angekündigt. Das Land hofft, den Weltraumtourismus und die Satellitenkommunikation fördern zu können. Trotz ihres enormen Ölreichtums verbrauchen beide Länder im Vergleich zum etwa zehnmal höheren Budget der NASA nur sehr wenig von dieser Ressource.

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Quelle: www.stern.de

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