Argentiniens neue Regierung wertet ihre Währung um mehr als 50 % ab
Caputo kündigte außerdem Kürzungen der Energie- und Transportsubventionen an. Der Minister sagte, der Staat halte die Preise in diesen Branchen durch Subventionen künstlich niedrig. „Aber diese Subventionen sind nicht kostenlos, wir bezahlen sie mit der Inflation“, warnte Caputo. „Wenn wir so weitermachen, bewegen wir uns unweigerlich in Richtung Hyperinflation.“
Der Minister kündigte außerdem an, dass keine neuen öffentlichen Bauaufträge vergeben werden sollten. Aufträge, die vergeben wurden, deren Umsetzung aber noch nicht begonnen hat, werden annulliert. Caputo sagte, zukünftige Infrastrukturprojekte sollten vom privaten Sektor durchgeführt werden. Bei öffentlichen Projekten landet das Geld ohnehin oft „in den Taschen der Politiker“.
Grundsätzlich, so Caputo, müsse die argentinische Regierung ihre „Sucht“ überwinden, mehr auszugeben, als sie einnehme. Argentinien verzeichnete in 113 der letzten 123 Jahre ein Defizit.
Präsident Milley kündigte bei seinem Amtsantritt am Sonntag schmerzhafte Sparmaßnahmen an. Der Neuling in der rechtspopulistischen, ultraliberalen Politik sagte, eine „Schocktherapie“ sei angesichts leerer Staatskassen unumgänglich. Der 53-jährige Präsident übernimmt ein südamerikanisches Land mitten in einer tiefen Wirtschaftskrise: Die Inflation ist auf über 140 % gestiegen und mehr als 40 % der Bevölkerung leben in Armut.
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Quelle: www.stern.de