Statistik - Arbeitslosigkeit kaum gesunken – Hanson: „Die Party ist vorbei“
Sachsen muss sich auf höhere Arbeitslosenzahlen einstellen. Anders als üblich ist die Arbeitslosenquote im November nur leicht gesunken. Mit dem früher einsetzenden Wintereinbruch würden wetterabhängige Branchen ihre Aktivitäten nun schneller zurückfahren, erklärte Klaus-Peter Hansen, Leiter der Landesdirektion der Bundesagentur für Arbeit, am Donnerstag. Es ist klar, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten steigen wird. Zum Jahresende laufen viele befristete Verträge aus und das Weihnachtsgeschäft endet. Mit einem Drop ist frühestens Ostern zu rechnen.
Im November waren in Sachsen rund 130.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Den Angaben zufolge sind es 520 Menschen weniger als im Oktober, aber etwa 9.900 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote wurde mit 6,1 % angegeben.
Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt, dass selbst der geringe Rückgang nicht auf die Konjunktur, sondern auf die Tätigkeit der Arbeitsagenturen und Jobcenter zurückzuführen ist. Die Gesamtzahl der Unterbeschäftigten ist im Vergleich zum Oktober auf 168.500 gestiegen. Hierzu zählen auch Personen, die eine Berufsausbildung und Eingliederungsmaßnahmen absolvieren und daher nicht zu den Arbeitslosen zählen. Den Angaben zufolge entkamen im November rund 7.300 Menschen der Arbeitslosigkeit, als neue Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt auftauchten; allerdings verloren knapp 8.600 Männer und Frauen ihren Job und mussten sich arbeitslos melden.
Hansen sagte, dass die Unternehmen weiterhin zurückhaltend seien, neue Stellen zu melden. „Die Konjunktur schwächt sich weiter ab und die Wirtschaft ist schwach.“ Das zeige sich auch an der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. „Wir sind auf dem Höhepunkt der Beschäftigung“, erklärte Hansen. „Aber trotzdem ist die Party vorbei.“ Es wird erwartet, dass diese Zahl im September bei 1,6575 Millionen Menschen liegen wird, 2.600 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insbesondere im Handel, im Baugewerbe und im verarbeitenden Gewerbe gingen Arbeitsplätze verloren. „Das macht uns Sorgen“, sagte Hansen.
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Quelle: www.stern.de