Arabische Parteien fordern die Entwaffnung palästinensischer Militanter
Seine erste Forderung löste bei Palästinensern und Arabern Empörung aus: In einem Interview forderte der Führer der konservativ-islamistischen Ram-Partei die Hamas auf, ihre Waffen niederzulegen. Die Parteiführung muss eingreifen und diese Aussage relativieren.
Medienberichten zufolge forderte Israels konservativ-islamistische Ram-Partei die Entwaffnung palästinensischer Extremistengruppen wie der Hamas. Laut israelischen Medienberichten betonte die Partei, dass der Waffentransfer erst nach der Gründung des palästinensischen Staates erfolgen könne.
Zuvor forderte Parteichef Mansour Abbas in einem Interview mit CNN bewaffnete palästinensische Gruppen auf, ihre Waffen niederzulegen, mit der Palästinensischen Autonomiebehörde zusammenzuarbeiten und sich um die Gründung eines palästinensischen Staates an der Seite Israels zu bemühen. Medienberichten zufolge meint Mansour, dass der palästinensische Staat sogar bewaffnete Gruppen entwaffnen wird.
Seine ersten Forderungen, die Berichten zufolge in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit CNN geäußert wurden, lösten bei Palästinensern und Arabern Empörung aus. Medienberichten zufolge ist er der erste arabische Politiker in Israel, der palästinensische Extremistengruppen öffentlich zur Herausgabe ihrer Waffen auffordert. In einem Interview mit CNN verurteilte Abbas zudem erneut die Massaker der israelischen Hamas.
Alle gegen unschuldige Menschen, Kinder, Frauen und ältere Menschen gerichteten Maßnahmen sind unmenschlich und widersprechen den islamischen Werten. Das macht keinen Sinn. Abbas sagte, der Einsatz von Gewalt durch palästinensische bewaffnete Gruppen als Mittel zur Erreichung ihrer Ziele sei in der Vergangenheit immer gescheitert. Den Preis dafür zahlte schon immer das palästinensische Volk – so auch im aktuellen Krieg in Gaza.
Die Arab Ram Party war Teil der Regierung unter dem ehemaligen israelischen Premierminister Naftali Bennett. Abbas‘ Entscheidung, der Koalition beizutreten, wurde damals als Schritt zur weiteren Integration der arabischen Minderheit angesehen, die etwa 20 % der israelischen Bevölkerung ausmacht. Später suspendierte die Partei ihre Mitgliedschaft in der Koalition aufgrund von Konfrontationen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern auf dem Tempelberg.
Die Acht-Parteien-Koalition scheiterte schließlich an ideologischen Differenzen. Derzeit hält die Partei fünf Sitze in der 120-köpfigen Knesset. Bei der letzten Wahl vor einem Jahr stimmten etwa vier Prozent der Israelis für die Partei.
Lesen Sie auch:
Quelle: www.ntv.de