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Anonyme Vorwürfe: Preussen Elektra geht von Verleumdung aus

Kernkraftwerk Unterweser
Das bereits stillgelegte und seit 2018 im Rückbau befindliche Kernkraftwerk Unterweser.

Das Unternehmen Preussen Elektra, zuständig für den Rückbau des Kernkraftwerks Unterweser, geht nach neuen Vorwürfe zu angeblichen Verstößen im Atomkraftwerk von Verleumdung aus. In anonymen Schreiben wird kritisiert, dass in dem Kernkraftwerk im Landkreis Wesermarsch gesetzeswidrig mit radioaktiven Reststoffen umgegangen werde. «Unsere Prozesse stellen sicher, dass Rückbaumaterial sorgfältig getrennt und entsprechend behandelt wird», sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Preussen Elektra, Guido Knott, am Donnerstag in einer Mitteilung.

Es gebe keine Anhaltspunkte, welche die erhobenen Vorwürfe stützten, sagte Knott. «Insofern gehen wir davon aus, dass es sich um eine gezielte Verleumdungskampagne handelt.» Man werde rechtliche Schritte gegen den Verfasser einleiten. Preussen Elektra zufolge gab es bereits im April ähnliche Vorwürfe, die ohne Grundlage gewesen seien. Das hätten Untersuchungen ergeben. Den neuen Vorwürfen werde man dennoch nachgehen.

Am Mittwochabend hatte sich die Atomkraftgegner-Gruppe Arbeitskreis Wesermarsch in einem offenen Brief an Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) gewandt. In dem Brief wurde Meyer um Aufklärung gebeten. Der Arbeitskreis Wesermarsch veröffentlichte dazu die zwei anonymen Schreiben. Die Schreiben seien der Gruppe zugänglich gemacht worden. Darin heißt es unter anderem, dass im Kernkraftwerk Strahlenschutzverordnungen derzeit nicht in angemessener Weise beachtet würden. Es gebe Tonnen von fehlerhaft deklarierten Materialien.

Dem Umweltministerium zufolge gab es im April bereits anonyme Hinweise zu möglichen Verstößen im Umgang mit radioaktiven Reststoffen im Kernkraftwerk. Schon damals seien umfangreiche Prüfungen veranlasst worden. Auch die Staatsanwaltschaft wurde informiert und um Prüfung gebeten, wie ein Sprecher am Donnerstag sagte.

Den Vorgang nimmt das Ministerium den Angaben nach weiter sehr ernst. «Sicherheit hat für uns höchste Priorität», heißt es. Deshalb gab es auch eine unangekündigte aufsichtsrechtliche Kontrolle. Bislang haben sich die Vorwürfe nicht erhärtet. Den Vorwürfen werde weiter intensiv nachgegangen, sagte der Sprecher.

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