Bildung - Analyse: Nordrhein-Westfalen nutzt staatliche Forschungsmittel kaum
Einer Studie zufolge finanzieren in NRW nur wenige Studierende ihr Studium mit Hilfe des Bafög. Laut einer am Freitag veröffentlichten Analyse des CHE Hochschulentwicklungszentrums nutzten im vergangenen Jahr 83.267 Studierende in Nordrhein-Westfalen staatliche Bafög-Fördermittel, das sind 11,1 %. Daher spielen staatliche Instrumente wie Stipendien eine deutlich geringere Rolle. Im Jahr 2022 erhielten lediglich 3.053 Menschen Studienkredite der Landesförderbank KfW. Andererseits haben fast 70 % der Studierenden einen Job gefunden – eine Zahl, die für 2021 relevant ist.
Etwa fünf von sechs Studierenden bundesweit haben im Jahr 2022 laut der CHE-Bewertung keinen Studienkredit, kein Staatsdarlehen oder kein Stipendium in Anspruch genommen. Studienautor Ulrich Müller betonte laut Mitteilung, dass finanzielle Unterstützung durch die Eltern und Teilzeitarbeit die wichtigsten Quellen der Forschungsfinanzierung seien. Reform ist nötig. Bleibe die Studienfinanzierung in Deutschland unverändert, werde „der künftige Studienerfolg zunehmend davon abhängen, ob man vermögende Eltern hat oder ein flexibles, mit Teilzeitarbeit vereinbares Studium besucht.“ Das habe nichts mit „gleichberechtigter Teilhabe am Studium“ zu tun. Zu viel Beziehung .
Zum Wintersemester 2022/23 stiegen die Bafög-Sätze von 427 Euro auf 452 Euro pro Monat (als Grundbedarf), ein Betrag, der angesichts der Inflation von vielen als unzureichend kritisiert wird. Laut CHE erhalten Studierende in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 durchschnittlich rund 605 Euro pro Monat. Nach Angaben des Bundesbildungsministeriums wird die Bafög-Förderung im Jahr 2024 um 150 Millionen Euro steigen.
Lesen Sie auch:
- Wind und Sonne: Netzkosten sollen gerechter verteilt werden
- Ampel ausstecken: Keine Förderung mehr für Elektroautos
- Die EU will die Preisobergrenze für russische Ölexporte verschärfen
- Haushaltskrise: Steigende Strompreise drohen
Quelle: www.stern.de