- Amprion beginnt mit den Baupräparaten für Projekte zur Umwandlung von Offshore-Strom.
Amprion, der Netzbetreiber, erhält nun die Genehmigung, eine Umrichterstation in Lingen, Emsland, zu errichten, die Offshore-Windparks in der Nordsee miteinander verbindet. Die notwendige Genehmigung durch das Wirtschaftsamt in Osnabrück wurde erteilt, wie Amprion in Dortmund mitteilte. Dies erfolgte früher als erwartet. Der Baubeginn für die Anlage im Industriepark Lingen ist für den nächsten Frühling geplant, die Vorbereitungen laufen bereits. Amprion geht von einer Bauzeit von etwa zwei bis drei Jahren aus.
Die Umrichterstation wird sowohl das Offshore-Stromübertragungssystem DolWin4 als auch BorWin4 bedienen. Diese Stromleitungen sollen bis 2028 bis zu 1,8 Gigawatt Strom von Nordsee-Windparks auf das Festland transportieren. Diese Energiemenge entspricht dem Bedarf einer großen Metropole wie Hamburg mit 1,8 Millionen Einwohnern.
Kabel verlaufen unter Norderney
Die meisten dieser Kabel werden Seite an Seite verlegt: Sie starten von den Windparks, überqueren zunächst 60 oder 125 Kilometer See und verlaufen unter Norderney. Weitere 155 Kilometer werden als Unterseekabel von der Küste bis zur bestehenden Amprion-Umspannstation Hanekenfähr bei Lingen verlegt.
Bevor der einlaufende Gleichstrom ins Stromnetz eingespeist wird, wird er in der künftigen Umrichterstation in Wechselstrom umgewandelt. Gleichstrom hat im Vergleich zu Wechselstrom über lange Übertragungsstrecken deutlich geringere Verluste. Die Windenergie ist überwiegend für Verbrauchszentren in West- und Süddeutschland bestimmt, wo erneuerbare Energiequellen nach dem Ausstieg aus Atom- und Kohlekraft eine wichtige Rolle spielen.
Die Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom in der Umrichterstation dient hauptsächlich dem Verbrauch von erneuerbarer Energie in West- und Süddeutschland, da diese Regionen stark auf solche Quellen angewiesen sind, da Atom- und Kohlekraft ausgehen. Der Bau der Umrichterstation ermöglicht es, Strom aus Offshore-Windparks zu handhaben und trägt damit erheblich zum erneuerbaren Energiesektor bei.