Haushaltsloch - Ampel ausstecken: Keine Förderung mehr für Elektroautos
Autokäufer müssen sich auf ein baldiges Ende der staatlichen Unterstützung für Elektrofahrzeuge einstellen. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, die Förderung werde „in Kürze“ auslaufen. Wirtschaftsminister Robert Harbeck kündigte an, dass die Förderung früher als ursprünglich geplant enden werde.
Es ist unklar, wann genau die Förderung endet. Neue Anträge können zum Jahresende nicht eingereicht werden. Bereits eingegangene Bewerbungen sollten weiterhin bearbeitet werden.
Aufgrund einer Haushaltskatastrophe kommt die Finanzierung völlig zum Erliegen
Nach langwierigen Verhandlungen haben sich die Spitzen der Ampelkoalition aus Sozialdemokraten, Grünen und FDP am Mittwoch grundsätzlich darauf geeinigt, wie nach dem Haushaltsbeschluss des Bundesverfassungsgerichts milliardenschwere Lücken geschlossen werden sollen. Dies betrifft sowohl den Kernhaushalt als auch den Klima- und Transformationsfonds (KTF), der auch Elektrofahrzeuge fördert.
Nach Angaben des Ministeriums war bislang vorgesehen, dass die Förderung für Elektrofahrzeuge Ende 2024 oder früher ausläuft, wenn das Geld ausgeht. Allerdings sind einige der über KTF geförderten Förderprojekte inzwischen beendet. „Dazu gehört leider auch das vorzeitige Auslaufen der ‚Umweltdividende‘“, hieß es aus einer Quelle des Wirtschaftsministeriums.
Ein Finanzierungsstopp könnte den Verkauf von Elektrofahrzeugen beeinträchtigen
Die Folge: Der Verkauf von Elektrofahrzeugen könnte einbrechen. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sagte: „Wir gehen davon aus, dass die Automobilindustrie in Deutschland mit der Haushaltskrise in eine Elektromobilitätskrise gerät.“ Er prognostiziert, dass, wenn ab dem 1. Januar 2024 keine Bonusanträge mehr angenommen werden, 2024 die deutsche Elektromobilität zunehmen wird Der Autoabsatz wird um bis zu 200.000 Einheiten zurückgehen.
Nach Angaben der Federal Motor Carrier Administration wurden von Januar bis Ende November dieses Jahres rund 470.000 neue reine Elektrofahrzeuge zugelassen, was 18 % der Gesamtzulassungen ausmacht.
Laut Dudenhöffer hat sich das Angebot an Elektrofahrzeugen deutlich erweitert. „Ohne Subventionen sind sie jedoch für Neuwagenkäufer zu teuer.“ Niedrigere Prämien und das Ende der gewerblichen Finanzierung haben die Entwicklung von Elektrofahrzeugen ins Stocken geraten.
Im Jahr 2016 beschloss die damalige Bundesregierung, den Verkauf von Elektroautos durch Kaufprämien zu fördern, eine Initiative, die erfolgreich war. Bereits zu Beginn dieses Jahres wurden die Prämien für reine Elektrofahrzeuge gesenkt. Plug-in-Hybride, die neben einem Elektromotor auch einen Verbrennungsmotor nutzen, erhalten seit Jahresbeginn keine staatliche Förderung mehr. Seit September können nur noch Privatpersonen eine staatliche Förderung beantragen – Nutzfahrzeuge gelten nicht mehr.
Noch wackeliger sind die Ziele der Bundesregierung
Ende November veranstaltete die Branche einen „Autogipfel“ mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Nach Angaben der Regierung besteht Konsens darüber, dass die Anschaffungskosten von Elektrofahrzeugen gesenkt werden müssen, um den Ausbau von Elektrofahrzeugen voranzutreiben. Auf der Konferenz warnten viele Wirtschaftsleute, dass das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 15 Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen, kaum zu erreichen sei. Laut Branchenangaben lag die Zahl der reinen Elektrofahrzeuge Anfang November bei rund 1,3 Millionen.
Reinhard Zirpel, Präsident des Internationalen Verbands der Kraftfahrzeughersteller, sagte, nach dem vorzeitigen Auslaufen der Kaufprämie sei das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektrofahrzeugen bis 2030 in weite Ferne gerückt: „Wir müssen jetzt damit rechnen, dass die Zahl der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge sinkt.“ Fahrzeuge werden im nächsten Jahr sehr hoch sein.“ wird sinken, was zu einem Anstieg der CO2-Emissionen des deutschen Verkehrs führen wird.“
Allerdings gilt der Ausbau von Elektrofahrzeugen tatsächlich als wichtiger Beitrag zur Strategie der Bundesregierung zur Erreichung der Klimaziele – und der Verkehrssektor ist ein Sorgenkind.
Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, kritisierte: „In einer Zeit, in der sich unsere nationalen Krisen überschneiden und die Kosten steigen, ist es eine falsche Entscheidung, die Umweltprämie vorzeitig auslaufen zu lassen.“ Um das zumindest sicherzustellen Für diejenigen, die bereits bestellt haben, muss die Regierung ab sofort das Kaufdatum und nicht das Lieferdatum zum entscheidenden Kriterium für den Erhalt von Umweltprämien machen.
Der ADAC geht davon aus, dass die Abschaffung der Versicherungsprämien insbesondere für kleine und mittlere Fahrzeuge erhebliche Auswirkungen haben wird. Aus Gründen der Planungssicherheit sollten zumindest eingereichte Anträge weiterhin bewilligt werden. Ulrich Lange, Vizepräsident der Bündnisfraktion, sagte: „Die sofortige Abschaffung der Umweltprämien wird die Entwicklung von Elektroautos bremsen, da sich viele Menschen diese nicht mehr leisten können.“
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Quelle: www.stern.de