Die rohstoffreiche Republik Kasachstan in Zentralasien will im ersten Quartal 300.000 Tonnen Öl über Russland nach Deutschland liefern. Damit soll russisches Öl ersetzt werden, das nach Moskaus Krieg gegen die Ukraine von der Europäischen Union sanktioniert wurde. Allerdings verdient der Rohstoffriese Russland inzwischen kräftig an Transitgebühren, denn das „schwarze Gold“ wandert durch tausende Kilometer lange Pipelines des Moskauer Staatskonzerns Transneft. Das Öl werde von einem Lieferpunkt in Polen nach Deutschland verschifft, teilte der kasachische Ölkonzern Kaztransoil am Freitag in der Hauptstadt Astana mit.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine hat Deutschland seit Anfang Januar kein Öl mehr importiert und der Kreml-Vorsitzende Wladimir Putin hat mehr Öl aus Russland bestellt. Die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt ist daher besonders auf Substitute angewiesen und erwartet eine Auslastungssteigerung durch Just-in-time-Lieferungen. Nach früheren Angaben aus Kasachstan wurde das Öl über Russland nach Schwert verschifft. Dank der Transitgebühren kann Russland seine Kriegswirtschaft weiterhin finanzieren, ohne sein eigenes Öl zu verkaufen.
Kasachstans Energieminister Bolat Aktschulatow sagte diese Woche, dass das Land im Jahr 2018 1,5 Millionen Tonnen Rohöl nach Deutschland liefern könnte. Jahreskurs. Das Land könnte die Exporte höchstens um 6 bis 7 Millionen Tonnen pro Jahr steigern.
Ende Dezember verkündete der russische Energieminister Alexander Novak, dass Moskau grundsätzlich bereit sei, eine „Druschba“ (deutsch: Freundschaft) für den Export von kasachischem Öl aufzubauen. Die „Druschba“-Pipeline wurde zwischen 1959 und 1964 gebaut und erstreckte sich in drei Abschnitten vom russischen Territorium bis nach Westeuropa. Die Nordleitung führt durch Polen nach Deutschland zur Raffinerie Schwedt.