Wetter - Zwischen Verkehrschaos und Schneespaß: Der Winter naht
Am Wochenende hat es in Bayern stark geschneit und damit Verkehrschaos, Stromausfälle und jede Menge Winterspaß mit sich gebracht. Der Flughafen München hat den Flugbetrieb nach der Schließung am Sonntagmorgen teilweise wieder aufgenommen, der Zugverkehr unterliegt jedoch weiterhin erheblichen Einschränkungen. Auf den Straßen herrscht wieder Normalität. Am ersten Adventssonntag genießen die Menschen im gesamten Freistaat ungewöhnlich schneereiches Winterwetter. Bei strahlendem Sonnenschein genossen Ausflügler die Wanderwege, Rodelhänge und Skipisten.
Nachdem der Flughafen München am Samstag den Flugverkehr einstellen musste, wurde der Betrieb am Sonntag um 6 Uhr wieder aufgenommen. Nach Angaben eines Sprechers bleiben rund 560 von rund 880 Linienflügen gestrichen. Passagiere werden gebeten, vor Reiseantritt den Flugstatus zu überprüfen. Auch der Flugverkehr am Flughafen Memmingen normalisierte sich am Sonntag wieder.
Die Einstellung des Flugbetriebs München am Samstag wirkte sich auch auf Abflüge und Landungen an anderen Flughäfen aus. Auch die Flughäfen Frankfurt und Nürnberg erhielten Flugzeuge, die München nicht mehr anfliegen konnten.
Einschränkungen im Schienenverkehr
Reisende, die mit der Bahn in Süddeutschland reisen, müssen nach Angaben einer Sprecherin bis Montag mit weitreichenden Einschränkungen rechnen. Der Münchner Hauptbahnhof wurde am Samstag unzugänglich und Regionalzüge lahmgelegt. Am Sonntag verkehren die beiden Fernverkehrslinien am Münchner Hauptbahnhof wieder sporadisch, allerdings mit reduzierter Zugzahl. Ein DB-Sprecher forderte die Fahrgäste auf, vor der Abfahrt den Status der Verbindungen zu prüfen und nicht unbedingt notwendige Reisen auf Dienstag oder später zu verschieben.
Jede Bahnstrecke soll am Sonntag auf ihre Wiederbenutzbarkeit überprüft werden. Am Samstag stürzten Bäume unter der Schneelast ein, blockierten Gleise und führten zur Eisbildung auf einigen Oberleitungen.
Der Straßenverkehr in Südbayern normalisierte sich am Sonntagabend wieder. Die Behörden meldeten nur geringfügige Vorfälle. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südoberbayern sagte: „Ein paar Bäume sind zwar noch umgefallen, es sind aber nur Schäden an Blechen entstanden.“ Auch der Unfall in Niederbayern sei „ein typischer Jahresunfall“ gewesen, sagte ein Sprecher. Auch im Norden Oberbayerns und Schwabens blieb es laut Polizei nachts ruhig.
Tausende Haushalte, vor allem in Oberbayern und Niederbayern, verloren am Samstag Strom, nachdem Bäume umstürzten und Stromleitungen zum Einsturz brachten. Ein Sprecher der Bayernwerk Netz in Regensburg sagte, die Reparaturarbeiten seien am Sonntag noch im Gange.
Zoos geschlossen, Messen wieder geöffnet
Während der Tierpark Hellabrunn und der Zoo Augsburg am Sonntag geschlossen blieben, öffnete die Münchner Messe wieder. Auch das Münchner Königsschloss ist nach Angaben der Bayerischen Schlösserverwaltung wieder für Besucher geöffnet, während Schloss Herenchiemsee und Schloss Linderhof am Sonntag geschlossen blieben. Dies gilt aufgrund der Gefahr von Schneeschäden auch für den Schlosspark Nymphenburg. An Wochenenden bietet Schloss Neuschwanstein bei Füssen regelmäßig Besucheraktivitäten an.
Betrieb von Skigebieten
Sonntags sind im bayerischen Skigebiet viele Lifte in Betrieb. Nachdem Seilbahnen und Zahnradbahnen auf der Zugspitze am Samstag schließen mussten, nahmen am Sonntag zumindest die Seilbahnen den Betrieb wieder auf. In den Alpen Plus-Gebieten Sudelfeld, Spitzingsee und Brauneck genießen Skifahrer seit Samstag Neuschnee. Auch der Große Arber im Bayerischen Wald präpariert Pisten und Langlaufloipen.
Am Sonntag dürfte es in weiten Teilen Bayerns zunächst keinen Neuschnee geben. Lediglich in den östlichen Mittelgebirgen und Alpen werden einige Zentimeter Neuschnee erwartet. Meteorologen erwarten eine Tiefsttemperatur von minus 6 bis minus 9 Grad. In einigen Gebieten südlich der Donau können die Temperaturen -10 bis -15 Grad erreichen. Am Montag und Dienstag bleibt es voraussichtlich kalt, es wird jedoch nur vereinzelt schneien.
Innenminister: Noch nicht ganz klar
Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) betonte am Sonntag, dass die Schneefälle zwar seit Samstagnacht in vielen Gebieten nachgelassen hätten, die Warnung aber noch nicht aufgehoben werden könne. „Die Risiken, die durch die großen Mengen nassen Schnees entstehen, die derzeit auf den Bäumen lasten, sind nicht zu unterschätzen.“ Abbrechende Äste oder herabfallendes Eis sowie Bäume, die aufgrund ihres Gewichts einstürzen, können Autofahrer und Fußgänger gefährden“, sagte er. Dass es am Wochenende nicht zu einer Verschärfung der Situation kam, ist auch auf die Arbeit der Rettungsdienste zurückzuführen, die seit Freitagabend im Einsatz sind.
Auch Ministerpräsident Markus Söder und Verkehrsminister Christian Bernreit (beide CSU) bedankten sich am Wochenende bei den Rettungskräften. DWD Bayern Flughafen München
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Quelle: www.stern.de