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Zweite Leiche aus einem Hotelunfall

Nach dem Einsturz eines Hotels an der Mosel wurde eine zweite Leiche aus dem Gebäude geborgen. Die Abrissarbeiten an den oberen Etagen waren im Gange. Der Vorfall hat die Stadt stark getroffen.

- Zweite Leiche aus einem Hotelunfall

Vier Tage nach dem katastrophalen Einsturz eines Hotels in Kröv an der Mosel wurde der zweite Leichnam gefunden. Am frühen Samstagmorgen bargen Rettungskräfte die letzte unter den Trümmern begrabene Person, wie die Polizei mitteilte. Bei dem Toten handelt es sich um den vermissten Hotelbesitzer.

Der Fund wurde durch Abbrucharbeiten ermöglicht, die bereits am Mittag begonnen hatten. Ein Spezialbagger mit extra langem Arm demolierte zunächst Teile des oberen Stockwerks: Balken, Wandabschnitte und andere Trümmer wurden nach und nach entfernt. "Es sieht so aus, als würde es gut und reibungslos laufen", sagte Polizeisprecherin Romy Berger. Das Abbruchverfahren war notwendig, da die Rettungskräfte den Leichnam auf andere Weise nicht sicher bergen konnten. Er befand sich unter dem Trümmerhaufen in einem unzugänglichen Bereich, der als besonders instabil galt.

Das Gebäude in der Moselstadt war am späten Dienstagabend eingestürzt, wobei ein kompletter Stockwerk einstürzte. Zwei Menschen kamen ums Leben, und eine tote Frau wurde bereits zuvor geborgen. Zudem wurden sieben Verletzte aus den Trümmern gerettet, darunter eine niederländische Familie mit einem zweijährigen Kind.

Dauer der Arbeiten unklar

Die Abbrucharbeiten begannen mit dem Abriss der Giebelwand des Gebäudes, wo die Polizei das höchste Einsturzrisiko sah. Anschließend sollte die schwere machinery eines spezialisierten Unternehmens Schritt für Schritt weitermachen. "Man muss sehen, wie weit man kommt. Nach der reinen Abrissarbeit beginnt die delikate Arbeit." Der Zeitrahmen sei nicht abschätzbar. Die Arbeiten sollen auch dazu beitragen, die Ursache des Unglücks aufzuklären.

Der Unfallort wurde für die Abbrucharbeiten in einem Radius von 150 Metern abgesperrt. Die Bewohner wurden aufgrund der erwarteten erhöhten Staubbelastung aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wie die Polizei mitteilte. Eine Asbestverunreinigung konnte nicht ausgeschlossen werden.

Risse in anderen Gebäuden

Laut Polizeiberichten wurden auch in benachbarten Gebäuden Risse entdeckt. Es wird derzeit geprüft, ob diese mit dem Einsturz in Zusammenhang stehen oder alte Schäden sind und ob sie für die Stabilität der Gebäude relevant sind.

Ein Sachverständiger hatte am Donnerstag eine Ortsbegehung durchgeführt und empfohlen, den Leichnam sicher zu bergen. Die Polizei teilte mit, dass das Gebäude weiterhin ein hohes Einsturzrisiko birgt. Der Sachverständige war auch am Freitag vor Ort, um die Arbeiten zu überwachen. Er soll auch die Ursache des Unglücks bestimmen.

Das Unglück hat die Moselgemeinde tief getroffen. Für Sonntag ist ein Kirchengebet für "gemeinsames Nachdenken und Unterstützung" geplant. Die Einladung des Polizeiseelsorgers lautet: "Jeder ist willkommen."

Eine Gruppe von Gastwirten in Kröv hat eine Spendenkampagne für die Familie des Hotelbetreibers gestartet. "Damit sie in Frieden trauern können und sich nicht allzu viele Gedanken um die finanziellen Aspekte machen müssen", heißt es im Aufruf auf dem "GoFundMe"-Internetportal. Bis Freitagnachmittag waren bereits rund 50.000 Euro gesammelt worden. Auch für die niederländische Familie, die bei dem Einsturz verschüttet wurde, gibt es einen Spendenaufruf auf derselben Plattform.

Die Ursache des Dramas ist noch unbekannt. Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und eine Obduktion der Opfer angeordnet.

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