Im Prozess gegen einen als „Baumschulhändler“ bekannten Leipziger und vier Mitangeklagte haben zwei der Männer ein Geständnis abgelegt. Die Staatsanwälte behaupten, das Paar habe beim Betrieb eines Online-Shops geholfen, über den sie angeblich ab April 2019 16,5 kg Amphetamine und 2,5 kg Marihuana verkauft hätten. Vor dem Landgericht Leipzig gaben beide zu, bei der Abgabe und Verpackung der Medikamente geholfen zu haben. Dafür erhielten sie 1.500 Euro in bar und ihre Miete wurde übernommen.
Einer der beiden Männer sagte, er kenne den Angeklagten, der beschuldigt wird, die Logistik der Online-Transaktion abgewickelt zu haben. Die Verteidiger der Angeklagten erklärten vor Gericht, dass sie sich während der Ausübung kennengelernt hätten. Durch ihn lernte sein Mandant auch den Angeklagten kennen, der als „Kindergartenhausierer“ bekannt wurde. In einer Erklärung sagte der Angeklagte, die Bestellung des Geschäfts sei unter Verwendung seines Namens und seiner Adresse aufgegeben worden. Dies wurde zwar geduldet, aber er hat den Befehl nicht selbst erteilt.
Nach eigenen Angaben gaben sie Helfern Laptops zur Bearbeitung von Aufträgen. Ein anderer mutmaßlicher Helfer sagte aus, er habe die Medikamentenliste gepackt, gestempelt und in einen anderen Briefkasten geworfen. Laut Staatsanwaltschaft sollen mehr als 400 Briefe verschickt worden sein.
Den fünf Männern im Alter zwischen 24 und 42 Jahren werden über den frei zugänglichen Online-Shop Beteiligungen am Drogenhandel in unterschiedlichem Ausmaß zur Last gelegt. Der „Kindergärtner“ wurde 2015 zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er damals eine ähnliche Apotheke eröffnet hatte. Er gab zu, fast eine Tonne Drogen aus dem Darknet verkauft zu haben. Er verpackt und liefert Waren aus seinem Leipziger Kinderzimmer. Seine Geschichte diente als Vorlage für das Filmprojekt des Streaminganbieters Netflix: die Serie „How to Sell Drugs Online (Fast)“, die nun über drei Staffeln läuft.