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Zusammenstöße auf Mallorca nach Abschluss einer Polizeieinsatzoperation

Nach zwei Wochen seit dem gemeldeten Angriff auf einen Taxifahrer auf Mallorca tauchten Erkenntnisse zur Vergangenheit der beteiligten Beamten auf. Die in die Tat verwickelten Gesetzeshüter befanden sich vor dem Vorfall auf der Insel auf einer Gruppenreise.

Ein spanischer Gesetzeshüter chillt am Strand von Mallorca
Ein spanischer Gesetzeshüter chillt am Strand von Mallorca

- Zusammenstöße auf Mallorca nach Abschluss einer Polizeieinsatzoperation

Nach einem gewalttätigen Angriff auf einen Taxifahrer in Mallorca durch Polizeibeamte aus Essen sind neue Details bekannt geworden. Laut der Polizei Essen besuchten die beschuldigten Beamten die Insel zunächst zu einem "Tag zur Stärkung des Teamgeists" mit ihren Kollegen. Später verlängerten insgesamt 27 Polizeibeamte, wie die Aufzeichnungen des Innenausschusses des Landtags vermerken, ihren Aufenthalt für einen kurzen Urlaub. Der mutmaßliche Vorfall soll während dieser Zeit stattgefunden haben.

Im Anschluss an den Vorfall, der um 4:00 Uhr morgens am 20. August stattfand, sollen mehrere Beamte ihren Vorgesetzten über den Vorfall informiert haben, wie im Bericht des Innenausschusses erwähnt. Das Hauptopfer wurde zunächst zur Schreibtischarbeit eingeteilt, bei der es keinen Kontakt zur Öffentlichkeit gab.

Das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen gibt in dem Dokument zu, dass drei beschuldigte Beamte, die dem spanischen Justizsystem bekannt sind, in den Fall verwickelt sind. Insgesamt werden vier Deutsche beteiligt. Bislang wurden keine Dokumente aus Spanien erhalten, gibt das Ministerium bekannt. Ein Gerichtsbeschluss aus Manacor wurde für den Bericht bereitgestellt.

Laut der Aussage des Taxifahrers fuhr er vier deutsche Touristen zu ihrer Unterkunft in Son Burges. Bei der Ankunft konnte einer der Touristen sein Handy nicht finden und beschuldigte den Fahrer des Diebstahls. Der Fahrer wurde daraufhin angeblich von den Passagieren mit Tritten und Faustschlägen auf den ganzen Körper attackiert. Ein medizinischer Bericht zeigt, dass der Taxifahrer eine Gehirnblutung, Frakturen der fünften und siebten Rippe und einen durchstochenen Zwerchfell erlitten hat.

Wegen der "extremen Brutalität und Schwere des Verbrechens" wurden die drei Deutschen angewiesen, 500 Meter Abstand zum Opfer zu halten. Alle drei wurden jedoch ohne Kaution entlassen.

Die Polizei Essen plant, disziplinarische Maßnahmen einzuleiten, sobald sie die Akte der Staatsanwaltschaft erhalten und geprüft haben. Die Missachtung der Verhaltensregeln für Beamte außerhalb der Dienstzeit könnte eine Verletzung darstellen. "Ich erwarte von allen Mitarbeitern der NRW-Polizei und tatsächlich von allen anderen Mitarbeitern, dass sie sowohl innerhalb als auch außerhalb ihrer Dienstpflichten ein einwandfreies Verhalten zeigen", wird Innenminister Herbert Reul (CDU) in dem Dokument für den Landtag zitiert.

Laut dem Innenministerium werden "Tage zur Stärkung des Teamgeists" von der jeweiligen Mannschaft organisiert und auf eigene Kosten finanziert.

Das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen ist für die Bearbeitung des Falls der Polizeibeamten aus Essen zuständig, da drei von ihnen in die Gewalt gegen den Taxifahrer verwickelt sind. Der Vorfall ereignete sich während des verlängerten Aufenthalts der Beamten in Mallorca für ein vom Innenministerium organisiertes Teambuilding-Event.

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