Die Inflation in Deutschland scheint zumindest vorerst ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Für einzelne Lebensmittel mussten die Verbraucher allerdings bezahlen – etwa Weizenmehl, Zucker, Schnittkäse oder Kartoffeln. Am Ende des Jahres hatten sie auch einen plötzlichen Anstieg ihrer Inflationsrate.
Zum Beispiel lag der Zuckerpreis im September nur um 1,6 % über dem Vorjahresmonat. Die Inflation stieg im Oktober auf über 42 % und im Dezember auf 63 %. Auch Weizenmehl, Kartoffeln und Käse erlebten in der späteren Zeit einen rasanten Anstieg.
Preiserhöhungen kommen über einen längeren Zeitraum beim Kunden an
«Wenn Händler in der Lebensmittelindustrie einkaufen, tun sie dies normalerweise für einen festgelegten Zeitraum – langfristige Perioden von einem halben Jahr oder Jahresverträge“, sagt Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des Bauernverbandes, „Deshalb werden Preiserhöhungen zum Beispiel bei Mehl und Zucker erst mit zeitlicher Verzögerung an der Ladentheke sichtbar. „Die gute Nachricht ist, dass sich manche Preise mehr oder weniger bis in den Sommer hinein fortsetzen werden. Andere Lebensmittel wie Butter werden hingegen monatlich verhandelt. Auch bei Kartoffeln gibt es in der Regel keine langfristigen Verträge. Die magere Ernte ist der Grund für die starken Preissteigerungen hier.
Beim Zucker ist die Situation etwas komplizierter: Wenn zum Beispiel Lebensmittelhändler mehr auf dem Spotmarkt einkaufen müssen, können die Preise auch schwanken, sagt Günter Tissen, Geschäftsführer des Verbands für Zuckerwirtschaft e.V. “Aber den deutschen Bedarf können wir aus der heimischen Landwirtschaft decken. Den weitaus größten Teil des Zuckerbedarfs”, sagte Tissen. Die Preise seien hier meist langfristig vertraglich gebunden, das liege aber beim Händler zu entscheiden, wie viel der Verbraucher letztendlich zahlen muss.