Trotz des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz gehen in Sachsen-Anhalt mehr als fünf Prozent der Kinder unter drei Jahren leer aus. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor. Demnach fehlen rund 2500 Plätze in Krippen oder bei Tageseltern. Damit weist das Land jedoch eine deutlich geringere Betreuungslücke im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt auf.
Bundesweit haben Eltern von fast 300.000 Kindern unter drei Jahren zuletzt keinen Betreuungsplatz gefunden, obwohl sie ihre Kleinen gern in eine Kita gebracht hätten. Die Betreuungslücke liegt hier bei 12,7 Prozent. Obwohl es seit nunmehr zehn Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz gebe, sei die Situation nach wie vor prekär, sagte Studienautor Wido Geis-Thöne. Zudem gebe es zwischen Ost und West große Unterschiede.
Im Osten bringen demnach deutlich mehr Eltern als im Westen ihre Kleinen schon in jungen Jahren in eine Kita, gleichzeitig sei dort der Kitaausbau viel weiter fortgeschritten. Im Schnitt wünschen sich rund 61 Prozent der Eltern von Kindern unter drei in ostdeutschen Bundesländern einen Betreuungsplatz. Nur 6,6 Prozent fanden keinen.
Im Westen wollen dagegen weniger als die Hälfte der Eltern für ihr Kind in dem Alter eine Kita. In Bayern wünschen sich laut der Studie nur rund 42 Prozent, in Baden-Württemberg rund 45 Prozent einen Platz. Trotzdem ist die Betreuungslücke in Westdeutschland größer, am größten im Saarland (19,2 Prozent) und in Bremen (20,0 Prozent).