Wetter - „Zoltan“ kommt: Schwere Sturmflut steht bevor
An den Flüssen Elbe, Weser und Ems müssen sich die Menschen auf schwere Sturmfluten einstellen. Der Pegelstand der Flüsse werde am Freitagmorgen voraussichtlich mehr als 2,5 Meter über durchschnittlichen Höchstständen liegen, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Donnerstag mit. Schwere Sturmfluten entstehen, wenn der Wasserstand 2,5 Meter über den mittleren Hochwasserstand steigt. Betroffen sind Hamburg, Bremen und Niedersachsen.
An der Nordseeküste und an den Flüssen wird bereits in der Nacht zum Donnerstag mit einem Anstieg der Sturmfluten auf schwere Sturmfluten gerechnet: „Wir sehen jetzt einen Trend hin zu schweren Sturmfluten in der Nacht zum Donnerstag“, sagte er. Jennifer Brauch, BSH – Nord- und Ostsee-Prognosedienst. Näheres wird die Wettervorhersage am Mittag zeigen.
Hamburger Polizei warnt vor Aufenthalt an der Elbe
Für die Nordseeküste werden Wasserstände erwartet, die 1,5 bis 2,0 Meter über dem durchschnittlichen Hochwasserstand liegen. Im Elbe- und Wesergebiet können sie bis zu 2,0 bis 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasserspiegel aufsteigen.
Wegen der zu erwartenden Sturmfluten in der Nacht zum Freitag warnte die Hamburger Polizei davor, sich in dieser Zeit in tiefer gelegenen Gebieten rund um die Elbe aufzuhalten. Davon sind insbesondere Häfen, Hafenstädte und Gebiete in Elbnähe betroffen. Auch Gebäude in diesen Gebieten sollten vor Überschwemmungen geschützt und Fahrzeuge auf höher gelegene Gebiete verlegt werden.
Hurrikanböen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert für Donnerstag starke Landwinde, an der Nord- und Ostseeküste zeitweise orkanartige Böen. Er warnte davor, dass es entlang der gesamten Nordseeküste von 12 bis 12 Uhr orkanartige Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 115 Stundenkilometern geben werde. Für die Ostsee gilt ab 18 Uhr eine Unwetterwarnung, sagte DWD-Meteorologin Mareike Pohling.
Gleichzeitig wird es weiterhin heftig regnen und Gewitter sind möglich, beispielsweise im Harz. Der DWD warnt hier vor anhaltendem Starkregen. Paulin sagte, dies könne das ganze Wochenende über so weitergehen. Im Harz werden böige Winde und Niederschlagsmengen von 60 bis 90 Litern pro Quadratmeter erwartet. Den Daten zufolge kann es unter Lagerbedingungen bis zu 120 Liter erreichen.
Weihnachtsmärkte wurden vorsorglich geschlossen
Wegen Unwettern hat die Harzer Schmalspurbahn den Zugverkehr nach Broken eingestellt. Ein HSB-Sprecher sagte, der Verkehr zwischen Schilke und Broken Peak sei am Donnerstag gestoppt worden. Auf dem restlichen Streckennetz sollen die Züge wie geplant verkehren. Auch Nordrhein-Westfalen war von dem Unwetter betroffen: Der Essener Weihnachtsmarkt blieb am Donnerstag vorsorglich geschlossen.
Meteorologin Pauline sagte, schwere Stürme seien zu dieser Jahreszeit keine Seltenheit. „Es kommt nicht häufig vor, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass es im Winter zu Stürmen kommt.“
Auch am Wochenende und über die Weihnachtsfeiertage bleibt es regnerisch und windig. „So heftig wie heute wird es zwar nicht, aber man muss immer mit heftigen Unwettern rechnen“, sagte Schönebeck, der in den nächsten Tagen nicht damit rechnet, dass sich die Niederschläge in Schnee verwandeln. Am Freitagabend konnten in den höchsten Lagen des Sauerlandes nur ein bis zwei Zentimeter Schnee fallen. Sie drohen aber auch schnell wieder aufzutauen.
Ein bisschen weihnachtlich
Auch in anderen Teilen Deutschlands werden große Regenmengen und teilweise Unwetter erwartet. Am Donnerstag werden Höchsttemperaturen von 5 bis 12 Grad erreicht, was ein wenig Weihnachtsstimmung vermittelt. Meteorologen sagen heftige Schneefälle in hochgelegenen Gebieten des Bayerischen Waldes voraus.
Der Freitag ist meist bewölkt und oft regnerisch, wobei vor allem im Schwarzwald und in den Alpen heftiger Regen möglich ist, in höheren Lagen auch Schnee. Die Schneefallgrenze liegt in den Alpen bei 1200 Metern und im Mittelgebirge bei 600 Metern. Mit Höchstwerten von 4 Grad im Nordosten und in den Bergen sowie 11 Grad am Rhein ist das Wetter weiterhin recht mild.
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Quelle: www.stern.de