Zoll kontrolliert 70 Thüringer Friseurläden: Verstöße
Der Thüringer Zoll hat im Rahmen eines bundesweiten Vorgehens gegen Schwarzarbeit und Clankriminalität 70 Friseursalons kontrolliert. Bei dem Einsatz am vergangenen Freitag befragten 130 Zollbeamte des Freistaats rund 160 Mitarbeiter zu ihren Arbeitsbedingungen, wie das Hauptzollamt Erfurt am Montag mitteilte.
In 51 Fällen gab es Hinweise auf Verstöße wie Mindestlohnverstöße, illegale Ausländerbeschäftigung oder Vorenthaltung von Sozialversicherungsbeiträgen. Nach eigenen Angaben eröffnete der Zoll ein Strafverfahren und neun Bußgeldverfahren wegen angeblicher Verstöße gegen das Einwanderungsrecht.
Das teilte auch der Zoll mit, nachdem er in einem Friseursalon in Erfurt einen 25-jährigen Tunesier festgenommen hatte, der sich bei einer Kontrolle zunächst mit dem Personalausweis seines Bruders ausweisen wollte. Nachdem er identifiziert worden war, stellte sich heraus, dass der Mann wegen einer Verletzung des Wohnsitzes festgenommen worden war. Auf der Festnahmeliste stand auch ein 29-jähriger Syrer. Er wurde in einem Friseurladen in Jena festgenommen. Beide Männer wurden der Polizei übergeben.
Der Zoll prüft insbesondere, ob Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig angemeldet haben, ob Arbeitnehmer zu Unrecht Sozialleistungen bezogen haben und ob Ausländer über die erforderlichen Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen verfügen. Darüber hinaus soll mit der Aktion Informationen über kriminelle und mögliche Clan-Aktivitäten der Behörden eingeholt werden. Der Zoll wird von der Thüringer Polizei, der Bundespolizei, der Steuerfahndung und der Ausländerbehörde unterstützt.
Quelle: www.dpa.com