Zentralrat der Katholiken warnt vor Sozialkürzungen
Der Zentralrat der deutschen Katholiken (ZdK) warnt vor Einschnitten im Sozialbereich als Reaktion auf die Milliardenbeträge im Bundeshaushalt. Forderungen einiger Politiker, auf sozialpolitische Instrumente wie das Grundkindergeld zu verzichten, müssten entschieden zurückgewiesen werden, sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Freitag auf dem Herbstkongress des katholischen Laienverbandes in Berlin.
„Auch in anderen Bereichen der Sozialpolitik können wir keine übereilten Kürzungen vornehmen.“ Zuletzt forderten der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und andere den Verzicht auf das Grundkindergeld oder das Seniorengeld, um die Haushaltslücke zu schließen.
Stetter-Kapp sagte, dem Bund fehlen nach dem Haushaltsentscheid des Bundesverfassungsgerichts in der vergangenen Woche plötzlich 60 Milliarden Euro. „Technisch stimmt etwas nicht mit der Unbeholfenheit der Bundesregierung in den Haushaltsverhandlungen.“ Wichtige Zukunftsprojekte seien gefährdet.
„Wir brauchen ein gesellschaftliches Verständnis dafür, nationale Projekte verlässlich zu finanzieren“, forderte sie. „Die Debatte umfasst die Schuldenbremse, aber auch die Frage, wie Länder durch ein gerechtes Steuersystem und eine Begrenzung nachhaltiger Subventionen mehr Einnahmen generieren und veraltete Ausgaben reduzieren können.“
Der Karlsruher Haushaltsbeschluss betrifft Mittel, die als Corona-Kredite genehmigt wurden, anschließend aber für den Klimaschutz und die wirtschaftliche Modernisierung bestimmt waren. Ein Richter erklärte den Schritt für verfassungswidrig. Gleichzeitig beschlossen sie, dass der Staat Notkredite nicht für künftige Jahre reservieren dürfe.
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Quelle: www.dpa.com