- Wüst beabsichtigt, Gegenmaßnahmen nach dem Vorfall in Solingen vorzuschlagen.
Etwa drei Wochen nach einem vermuteten islamistischen Vorfall in Solingen wird der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), heute (10:00 Uhr) dem Landtag über die Konsequenzen informieren. Es wird erwartet, dass Wüst ein breites Maßnahmenbündel in den Bereichen innere Sicherheit, Migrationspolitik und Prävention vorstellt.
Am 23. August griff ein Mann mit einem Messer ein Stadtfest in Solingen an, wobei drei Menschen starben und acht weitere verletzt wurden. Der mutmaßliche Täter, ein 26-jähriger Syrer, befindet sich derzeit in Haft. Seine Abschiebung war zuvor geplant, aber gescheitert.
Die Bundesanwaltschaft untersucht ihn wegen verschiedener Delikte, darunter Mord und die mutmaßliche Zugehörigkeit zur Terrororganisation Islamischer Staat. Diese Organisation hat die Verantwortung für den Angriff übernommen und auch ein Video veröffentlicht, auf dem ein maskierter Mann zu sehen ist, der als Täter identifiziert werden soll.
Wüst bezeichnete den Messerangriff in Solingen als "wichtigen Wendepunkt" während einer Sondersitzung des Plenums. Nun ist es an der Zeit zu handeln. Während Deutschland sein Versprechen an individuelle Asylsuchende hält, erstreckt es sich nicht auf Hunderttausende von Menschen, die ins Land eingewandert sind. Der CDU-Politiker hat seit langem die Asylverfahren außerhalb der EU und effiziente Rückführungsabkommen mit den Hauptländern der Herkunft gefordert. Die Sicherheitsapparate sollten gestärkt werden und sie müssen auf Internetaktivitäten achten. Dies erfordert ein verfassungsmäßiges Datenspeichersystem.
In den letzten Tagen haben Innenminister Herbert Reul (CDU) und Flüchtlingsminister Josefine Paul (Grüne) bereits erste Maßnahmen vorgeschlagen. Reul forderte mehr Polizeipräsenz und Identitätskontrollen bei öffentlichen Veranstaltungen. Gemäß einer Anordnung können Personen auch ohne eine spezifische Bedrohung durchsucht werden.
Flüchtlingsminister Paul hat die Kontroll- und Überwachungsaufgaben der lokalen und zentralen Ausländerbehörden in Bezug auf die Rückführung abgelehnter Asylbewerber gestärkt. Der geplante Abschiebung des syrischen Verdächtigen nach Bulgarien im Juni 2023 wurde aufgrund seines Fehlens in der Notunterkunft verhindert; es wurden keine weiteren Rückkehrversuche unternommen.
Im Anschluss an den Vorfall haben andere europäische Länder ihre Bereitschaft zur Unterstützung bei der Abschiebung des syrischen Verdächtigen geäußert, falls erforderlich. Es gibt auch Forderungen nach einer umfassenden Überprüfung der deutschen Asyl- und Einwanderungspolitik, um sicherzustellen, dass sie potenzielle Sicherheitsbedenken angemessen berücksichtigt, und zwar nicht nur interne Maßnahmen.