Mit Blick auf den Wohnungsbaugipfel des Kanzleramtes kritisierten die Wohnungsbaugesellschaften Sachsen-Anhalts die Fokussierung der Regierung auf den Neubau. Die Mittel für den sozialen Wohnungsbau sollten stärker für die Renovierung älterer Gebäude verwendet werden, kündigte der Harley Tenants Council am Montag an. Städte wie Halle und Magdeburg weisen bereits hohe Leerstände auf. Sanierungen sind oft günstiger und schneller als Neubauten. Die staatliche Förderung des Wohnungsneubaus sollte nicht das einzige Mittel des Bundes sein.
Der Verband der Wohnungswirtschaft, zu dem viele kommunale Wohnungsbaugesellschaften gehören, kritisierte letzte Woche auf einer Verbandssitzung ebenfalls den Fokus auf Neubauten. Vor allem in Sachsen-Anhalt weisen viele Gebäude besonders hohe Leerstände auf. Der Abriss und die Sanierung nachhaltiger Gebäude müssen unterstützt werden.
Generell zeigte sich die nationale Bau- und Immobilienbranche jedoch sehr überrascht vom Krisengipfel des Ministerpräsidenten. „Wir glauben, dass wir den Rückgang zumindest aufhalten können“, erklärten der Bauindustrieverband und der Zentrale Immobilienrat.