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Wohnungsbau in Niedersachsen nimmt ab

Bezahlbare Wohnungen werden dringend gesucht, doch die Bauindustrie kämpft mit hohen Investitionskosten. Das Ergebnis: Der Neubau stockt - und wird wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren weiterhin stagnieren.

Wohnungen sind in vielen Orten notwendig, aber der Bau stagniert in Niedersachsen.
Wohnungen sind in vielen Orten notwendig, aber der Bau stagniert in Niedersachsen.

- Wohnungsbau in Niedersachsen nimmt ab

Die Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen malt ein düsteres Bild: Der dringend benötigte Bau von bezahlbarem Wohnraum geht deutlich zurück. Das Geschäftsjahr 2023 hat "die schlimmsten Befürchtungen" bestätigt, wie der Verband der Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen (vdw) mitteilte.

Im Jahr 2023 wurden von den 179 Mitgliedsunternehmen nur etwa 1.600 neue Wohnungen in Niedersachsen und etwa 240 in Bremen fertiggestellt. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei über 2.000 in Niedersachsen und über 400 in Bremen.

Hohe Baukosten belasten Unternehmen

"Das ist eine Katastrophe", sagte Verbandsdirektorin Susanne Schmitt. "Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum bleibt hoch, und viele Wohnungsunternehmen möchten neue Wohnungen bauen, aber wir können das aufgrund hoher Baukosten nicht liefern."

Die Zahl der Fertigstellungen wird daher auch im laufenden und wahrscheinlich im folgenden Jahr weiter sinken. Für das Jahr 2024 erwartet der Verband 1.029 neue Wohnungen in Niedersachsen und 321 in Bremen. Die Investitionen sanken von 578 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 463 Millionen Euro im Folgejahr.

Verband kritisiert zu hohe Energie Standards

Der Verband kritisierte, dass die Klimaschutzziele von Bund und Ländern insbesondere auf die gemeinnützige Wohnungswirtschaft drücken. Es fehle derzeit an Geld, Handwerkern, Materialien und ausreichender Infrastruktur für die Versorgung mit erneuerbaren Energien.

Verbandsdirektorin Schmitt kritisierte eine "ideologische Fixierung auf zu hohe Energie-Standards". Das sei ein Fehler, sagte sie, denn momentan scheine es, als müssten die Unternehmen entweder hohe Investitionskosten tragen oder die Mieter die Zeche zahlen. "Das ist weder sozial noch wirtschaftlich vernünftig", sagte Schmitt.

Der Verband der Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen (vdw) äußerte zudem Bedenken bezüglich Hannover und sorgt sich um die dortige bezahlbare Wohnsituation aufgrund hoher Baukosten. Bei diesen hohen Kosten wird der Bau neuer Wohnungen in Hannover für Wohnungsunternehmen zu einer großen Herausforderung.

Trotz dieser Herausforderungen erwartet der vdw für das Jahr 2024 nur 1.029 neue Wohnungen in Niedersachsen, darunter Hannover, und 321 in Bremen.

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