Wohnung mieten in Deutschland: Welches Gehalt ist erforderlich?
Das Mieten einer Wohnung in Deutschland ist derzeit teuer. Experten empfehlen, nicht mehr als 30 Prozent des Nettoeinkommens für die Miete auszugeben. Allerdings zeigt die aktuelle Bewertung, dass dies in vielen Regionen Deutschlands nicht mehr möglich ist, wenn das Einkommen nicht über dem Durchschnitt liegt. Wohnung mieten in Deutschland wird immer belastender.
Eine spezielle Analyse wurde durchgeführt, bei der die Mietpreise in allen 400 Städten und Regionen Deutschlands basierend auf dem aktuellen Wohnungsmarktatlas verglichen wurden. Die Berechnung erfolgte für die Miete einer durchschnittlichen 68 Quadratmeter großen Wohnung unter Berücksichtigung zusätzlicher Kosten.
Wie viel muss man verdienen, um in Deutschland bequem zu leben und eine Wohnung zu mieten?
Um bequem zu leben, sollte man nicht mehr als 30 Prozent des Einkommens für die Miete ausgeben. Basierend darauf wurden Einkommen festgelegt, die erforderlich sind, um eine Wohnung zu mieten, ohne die finanzielle Situation zu beeinträchtigen.
Es stellte sich heraus, dass man weniger als 34.803 Euro pro Jahr oder 2.900 Euro pro Monat haben sollte, um eine 68 Quadratmeter große Wohnung zu finden. Selbst in der sächsischen Region Vogtland, die derzeit als die günstigste Region im Land gilt, ist die Unterkunft recht teuer.
Hier kostet der Quadratmeter 5,08 Euro, zuzüglich durchschnittlicher Nebenkosten von 3,46 Euro. Das bedeutet, dass man monatlich 580,72 Euro für eine 68 Quadratmeter große Wohnung zahlen müsste.
Im Osten zu leben ist günstiger als im Westen
Die Mietpreise in Deutschland sind ein aktuelles Thema, das sowohl Wohnungssuchende als auch Experten beschäftigt. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass es eine wachsende Diskrepanz zwischen den Mieten und den verfügbaren Einkommen gibt. Laut einer Studie des IW Köln betrug das durchschnittliche Bruttoeinkommen in Deutschland etwa 38.500 Euro pro Jahr. Diese Zahl bildet die Grundlage für eine spannende Erkenntnis – nämlich dass bei diesem Durchschnittseinkommen nur in 18 von insgesamt 400 Regionen Wohnungen angemietet werden konnten, bei denen der Anteil der Miete am Einkommen unter 30 Prozent lag.
Interessanterweise liegen die meisten dieser Regionen, genauer gesagt 16 von ihnen, in Ostdeutschland, vor allem in ländlichen Gebieten. Die Mietpreise in diesen Gegenden ermöglichen es den Mietern, den Richtwert von 30 Prozent des Einkommens für die Miete einzuhalten. Hingegen gestaltet sich die Situation in Westdeutschland anders. Hier finden sich vergleichsweise günstige Mieten in Orten wie Pirmasens in Rheinland-Pfalz oder im Landkreis Holzminden in Niedersachsen.
Doch wie sieht es aus, wenn man in einer der großen deutschen Städte leben möchte? Hier kommt eine weitere Dimension ins Spiel – die hohen Lebenshaltungskosten in urbanen Zentren. Nehmen wir beispielsweise München, die bayerische Landeshauptstadt. Hier kostet eine durchschnittliche Wohnung mit 68 Quadratmetern etwa 1.577 Euro im Monat. Wenn man diesen Mietpreis ins Verhältnis zum Einkommen setzt und dabei die Faustregel von 30 Prozent des Nettoeinkommens für die Miete beachtet, ergibt sich ein erforderliches Bruttoeinkommen von rund 9.400 Euro im Monat.
Ein weiteres interessantes Ergebnis dieser Untersuchung ist die erhebliche Diskrepanz zwischen urbanen Ballungszentren und ländlichen Gebieten. Für einen komfortablen Lebensstil in großen Städten sollte das durchschnittliche Jahresgehalt etwa 83.235 Euro betragen, während auf dem Land etwa 51.337 Euro pro Jahr ausreichen würden. Dies verdeutlicht, dass die Lebenshaltungskosten und die Mietpreise in Deutschland stark von der Region abhängen und dass eine ausgewogene Betrachtung von Einkommen und Wohnkosten wichtig ist.